DEAD TO FALL - The Phoenix Throne
Mehr über Dead To Fall
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Victory/Soulfood
- Release:
- 14.04.2006
- All My Heroes Have Failed Me
- Womb Portals
- Smoke & Mirrors
- Servant Of Sorrow
- Chum Fiesta
- Guillotine Dream
- Doomed To Failure
- Corpse Collector
- The Reptile Lord
- Death & Rebirth
Auch wenn DEAD TO FALL beim renommierten Punk/Hardcore-Label Victory unter Vertrag stehen, sind sie musikalisch in dieser Ecke absolut nicht zu Hause. Und sie kommen auch nicht mal kurz auf 'nen Kaffee vorbei und sagen auch nicht "Hallo". Selbst wenn ich die peinliche Äußerlichkeiten-Klischee-Kiste aufreiße und ganz tief reingreife, haben letztlich nur drei Fünftel der Band KEINE Matte. Das Motto auf "The Phoenix Throne" heißt also "Metal all the way". Präziser formuliert: "Death Metal all the way" – überwiegend behäbig durch die Hintertür kommend, aber auch mit vereinzelten THE HAUNTED-Angriffen, die der Platte immer wieder ordentlich Schub geben.
Mit 'All My Heroes Have Failed Me' und 'Womb Portals' nehmen die Jungs zu Beginn gut Fahrt auf, was aber bereits hier deutlich wird, ist, dass die thrashigen Exkurse lediglich kleine Eisbrecher sind. Insbesondere der zweite Track zeigt auf, was der Fünfer wirklich im Schilde führt: Man zieht den Hörer mit den kurzen Klopper-Parts auf seine Seite, schaltet dann auf Groove zurück, um ihn schließlich gaaanz langsam im rot glühenden Höllenschlund zu versenken. In der Mitte der Platte wird das dann auch gerne etwas ausgiebiger praktiziert. Das mit MORBID ANGEL-Zitaten jonglierende 'Guillotine Dream', das ungemein düstere und abwechslungsreiche 'Doomed To Failure' sowie 'Servant Of Sorrow' sind fiese Schleicher, die mir aus irgendeinem Grund Endzeit-Animes wie "Urotsukidoji" ins Gedächtnis rufen. Wahrscheinlich liegt's an der morbiden Atmosphäre, die auf dieser Scheibe vorherrscht. Ein Sonderlob geht diesbezüglich an die (neuen) Gitarristen Aaron Nelson und Logan Kelly, die im Vergleich zu ihren Vorgängern nicht nur die Göteborg-Zitate extrem zurückgefahren haben, sondern sich gleichzeitig auch coole dunkle Riffs und Grabes-Harmonien aus den Fingern schütteln.
"The Phoenix Throne" ist unterm Strich das bisher beste Album in der DEAD TO FALL-Diskographie, was in Anbetracht der ersten beiden Outputs, die ziemlich durchschnittlichen Metalcore boten, kein Kunststück ist, aber trotzdem festgehalten werden muss. Wer hinter jeder (kleinen) Groove-Einlage eine Kajal-Band vermutet, kann die Kerle mit diesem Silberdeckel auch gerne weiterhin in diese Trend-Schublade packen, liegt aber eher falsch als richtig.
Anspieltipps: All My Heroes Have Failed Me, Doomed To Failure
- Redakteur:
- Oliver Schneider