DEAD TO THIS WORLD - First Strike For Spiritual Renewance
Mehr über Dead To This World
- Genre:
- Black / Thrash Metal
- Label:
- Dark Essence Records / Twilight
- Release:
- 04.01.2008
- I, The Facilitator
- Night Of The Necromancer
- Shadows Of The Cross
- Goatpower
- 1942
- Into The Light (Baphomet Rising)
- Unholy Inquisition
- To Free Death Upon Them
- Hammer Of The Gods
Bei DEAD TO THIS WORLD handelt es sich um ein bislang wohl noch unbekanntes Projekt eines hinlänglich bekannter Musiker. Stian Smorholm, besser bekannt als Iscariah ist der Mastermind von DEAD TO THIS WORLD und auf diesem Album für Gesang, Gitarren, Programming und Bass zuständig, während der ehemalige GORGOROTH-Schlagzeuger Kvitrafn die Arbeit hinter dem Drumkit erledigt. Iscariah startete sein Solo-Projekt bereits im Jahre 2002 unter diesem Banner um der Welt seine Intention von musikgewordener Brutalität zu offerieren, die den Esprit der alten Schule des extremen Metal als Basis hat und diesen auch regelrecht verkörpert.
Nach einem Demo und einer Split-EP mit den nicht minder rabiaten Thrashern von AUDIOPAIN folgt nun das Debütalbum des nunmehrigen Duos. Allein der Titel der Scheibe, der mich sofort an TESTAMENT, DEATH und KREATOR denken lässt und die Auswahl des Namens für dieses Projekt (von einer "Band" zu sprechen, wäre hier wohl etwas übertrieben) offenbaren die Ausrichtung der Klänge. Die insgesamt neun Songs werden in schwachen 38 Minuten Spielzeit geradezu heruntergeprügelt, dass dem Zuhörer Angst und Bange werden könnte, würde er nicht wissen, worauf er sich einlässt.
Da Mastermind Iscariah mit all seinen ehemaligen (u. a. IMMORTAL) und aktuellen (u. a. NECROPHAGIA) Formationen immerzu extreme Klänge zum Besten gegeben hat, sollte es allerdings nicht verwunderlich sein, dass auch DEAD TO THIS WORLD nicht wirklich melodisches Liedgut zu bieten haben. Viel mehr lassen die beiden Norweger eine opulente Melange aus rabiatem Thrash, Speed und Black Metal auf uns los, die zusätzlich aber auch reichlich Elemente des Todesmetalls innehat. Zudem ist anzumerken, dass diese Scheibe zwar sehr wohl von der unterkühlten Atmosphäre dieses Albums lebt, allerdings im Gegensatz zu puristisch angelegten Schwarzmetallexponaten die Quintessenz des Speed und Thrash europäischer Prägung der alten Schule ebenso innehat. Dass dabei vom Riffing her mitunter auch Reminiszenzen an eher dem Death Metal zuzuordnenden Formationen aufkommen, spricht für die multiple Ausrichtung der Klänge der beiden Protagonisten
Kvitrafn vollbringt offenbar des Öfteren Doublebass-Weltrekordversuche und klopft sich in prügelpeitschender Manier durch die Tracks, während sein Kompagnon, der auch für die Texte (ausgenommen jenen des Openers und den Zeilen für 'Shadows Of The Cross) von "First Strike For Spiritual Renewance" verantwortlich zeichnete, generell den Alleinunternehmer abgibt. Lediglich für '1942' und 'I, The Facilitator' wurde Arvid Nordtveit für Gitarrensoli ins Studio geladen.
Mit Gästen gingen die beiden Herren extrem sparsam um, so wurde neben Arvid lediglich Stud Bronson (THE BATTALION, ex-OLD FUNERAL) ins Studio gebeten um für '1942' einen Gastgesangsbeitrag abzuliefern. Diese Nummer wäre aber auch ohne Gastvokalisten mit zu den Highlights zu zählen gewesen, schließlich kommen DEAD TO THIS WORLD hier mit ihrem todesgeschwärzten Thrash in perfekter Manier und unglaublicher Geschwindigkeit aus dem Kreuz. Mehr an Aggression und Eiseskälte in geballter Form kann man kaum geboten bekommen, allerdings klingt der Schluss dermaßen abrupt, dass ich beinahe geneigt zu fragen, ob da nicht im Presswerk etwas passiert sein könnte.
Zum Schluss muss noch festgehalten werden, dass die beiden Musiker nicht nur mit der Umsetzung der Songs selbst zu begeistern wissen, und neben dem brachialen und ungemein ruppigen Opener 'I, The Facitlitator', auch mit dem Klopfer 'Unholy Inquisition', sowie der an den Schluss gesetzten Mega-Abrissbirne 'Hammer Of the Gods' wahre Hämmer in petto haben, sondern sehr wohl auch mit einer nicht unbedingt zu erwartenden druckvollen und transparenten Produktion aufwarten können.
Der "erste Streich" ist DEAD TO THIS WORLD definitiv gelungen, ein zweiter (und noch weitere) werden hoffentlich folgen.
Anspieltipps: I, Facilitator, Unholy Inquisition, Hammer Of The Gods
- Redakteur:
- Walter Scheurer