DEADFREIGHT OF SOUL - Tortured Puppets
Mehr über Deadfreight Of Soul
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Kernkraftritter Records
- Release:
- 20.10.2017
- Exorcism
- Angeli Apostatae
- Strain Relief
- Grautoene
- Frenetic Crusader
- Incurable
- Flagrancy
- Under Sentence Of Death
- Imbalance
- Delusion Or Reality
- Tortured Puppets
Solide Death-Metal-Dampfwalze aus dem Süden der Bundesrepublik
Eine junge deutsche Combo, die sich nicht dem Todesstahl in der Göteborger Variante verschrieben hat, sondern eher mit einer klassischen Death-Metal-Dampfwalze daher kommt, das sind angesichts der vielen Melo-Death-Newcomer hierzulande schon fast erfrischende Aussichten. Genau diese liefert das Quintett DEADFREIGHT OF SOUL mit seinem Debüt "Tortured Puppets", das dieser Tage via Kernkraftritter Records in den Handel kommt. Die Scheibe ist jedoch nicht das erste Lebenszeichen der Bayern, denn bereits mit der EP "Ophois" konnten die Jungs vor knappen drei Jahren erstmalig Staub im lokalen Underground aufwirbeln.
Nun muss die Qualität, die bei den drei Tracks der Scheibe aus dem Jahr 2014 unbestreitbar vorhanden war, allerdings erst einmal auf komplette Albumdistanz hin gehalten werden. Ein Unterfangen, das nicht jeder Band gelungen ist. Lobenswert ist aber schon einmal, dass sich die Augsburger nicht dazu haben hinreißen lassen, die Songs der EP kurzerhand wiederzuverwerten, sondern stattdessen elf frische Kompositionen eingezimmert haben, mit denen sie nun ihren ersten Langspieler bestreiten. Und die Eröffnung ist nach dem kurzen Intro 'Exorcism' auch erst einmal durchaus vielversprechend. Treibende Drums, fette Gitarren und ausgefeilte Dynamik-Wechsel, das sind die Markenzeichen des Openers 'Angeli Apostatae', der zusätzlich auch noch mit kompaktem Songwriting punktet und so den auf der EP eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt.
Gleichzeitig markiert der Song auch die Blaupause für das, was den Hörer in den übrigen Tracks erwartet, die rein technisch problemlos das hohe Niveau der Eröffnungsnummer halten können. Doch leider zeigt sich mit zunehmender Spielzeit auch, dass ein Album eben nicht mit einer kompakten EP gleichzusetzen ist. Denn wo auf "Ophois" das Rezept der Bayern noch komplett funktionierte, zeigen sich auf "Tortured Puppets" gerade im hinteren Teil doch deutliche Abnutzungserscheinungen. Verantwortlich dafür ist vor allem das immer gleichbleibende Tempo, mit dem der Fünfer dem Hörer eine Todesstahl-Abrissbirne nach der anderen um die Ohren haut und dabei einfach das gewisse Etwas vermissen lässt, das aus einer soliden Death-Metal-Kapelle eine wirklich herausragende macht.
So bleibt schlussendlich nach dem Genuss des Debüts auch ein eher zwiespältiger Eindruck zurück. Ja, die Augsburger haben jede Menge Potential und verstehen ihr Handwerk, gleichzeitig wird es mit dem etwas eintönigen Songmaterial auf "Tortured Puppets" allerdings schwierig werden, sich auf lange Sicht gegen die durchaus starke Konkurrenz im deutschen Underground durchzusetzen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs