DEADLY CIRCUS FIRE - The King And The Bishop
Mehr über Deadly Circus Fire
- Genre:
- (Progressive) Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenpressung
- Release:
- 21.09.2013
- Through The Soil
- Her Epitaph
- Nothing
- Blackout
- In The Kingdom Of Flies
- The King And The Bishop
- Black Mask
- Threnody
- Leviathan
- The Light Within
Was ein Zirkus wegen eines Bischofs
Ich muss ehrlich sein. Ich habe mich anfangs nur für das Album der modernen Progger von DEADLY CIRCUS FIRE interessiert, weil ich als Eingeborener Limburgs eine Langrille wie "The King And The Bishop" nicht ignorieren konnte. Immerhin hat ja unser Kirchenvater Tebartz van Elst für einiges mediales Aufsehen gesorgt. Aber auch die Pyromanen aus der Manege haben durchaus das Zeug, um aufzufallen. Wirken sie optisch zwar wie eine Mischung aus HÄMATOM und SLIPKNOT, entpuppt sich ihr Soumd als kraftvolle Synthese aus DEFTONES, TOOL und MASTODON. Man kann auch nicht abstreiten dass viele Songs einen leichten Melodic Death Metal Einschlag haben. Gerade die feinen Gesangslinien in zum Beispiel 'Blackout' können sich fast mit denen eines Mikael Åkerfeldts messen. Natürlich kommen aber auch immer wieder Screams und Shouts durch die den Haupteinfluss der Truppe doch wieder nach Nordamerika verrücken. Gerade der Titeltrack hat Sludge- bis Grunge-eske Züge im Stile alter ALICE IN CHAINS an sich. Dem gegenüber stehen Gegenentwürfe wie 'Black Mask', deren aggressive Ausbrüche mehr in die Nähe von STONE SOUR zu rücken sind.
Das viele Name-Dropping zeigt bereits, wie schwer die Jungs zu fassen sind. Klar, sie sind zwar Europäer aber ihre geistigen Väter sind hauptsächlich Amerikaner. Dafür sind die Bestandteile des Sounds einerseits vielfältig und zum anderen sehr verspielt und unverkrampft wiedergeben. Man hat hier nicht den Eindruck, dass zwanghaft versucht wird, etwas zu kopieren oder abzukupfern. DEADLY CIRCUS FIRE haben ihren Stil und ziehen ihr Konzept über die ganze Spielzeit souverän durch. Ob es einem gefällt, dass man sich hauptsächlich auf der Spielwiese des amerikanischen Mainstream-Metals rumtreibt bleibt, Geschmackssache. Fans von Acts wie DREAM THEATER oder RUSH könnten sich zwar etwas langweilen, aber wer musikalisch vor zehn bis 15 Jahren von Hell's Kitchen und Rockzone sozialisiert wurde, wird möglicherweise Spaß haben. Ein Ohr bei "The King And The Bishop" zu riskieren, ist in jedem Fall kein Fehler und ist allemal günstiger als ein neuer Bischofssitz.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner