DEADLY SIN - Lost Horizon
Mehr über Deadly Sin
- Genre:
- Heavy Metal
- Full Moon Desire
- Fighter
- Darkness Overcomes
- Slave
- Comet Rising
- Lost Horizon
- Darkness Overcomes (Video-Clip)
Der Paderborner Power Metal-Band DEADLY SIN ist es schon mit ihrem 1999er-Demo "Diamonds And Tyrants" gelungen, sehr gute Rezensionen zu erhalten, die in der Folge zu einer enormen Medien- und Live-Präsenz führten. Allerdings machten DEADLY SIN in dieser Zeit auch einige Veränderungen mit: Nachdem der frühere Sänger Carl Delius die Band verlassen hatte, übernahm der Gitarrist Nikko Schaffranek zeitweilig auch den Gesang, ehe man im Frühjahr in dem Schotten Ross Thompson einen neuen Sänger finden konnte. Man durfte also gespannt sein, wie sich diese Entwicklungen musikalisch auswirken würden. Auf der nun vorliegenden, aktuellen Demo-CD "Lost Horizon" demonstrieren DEADLY SIN sehr eindrucksvoll, dass sie aus den zurückliegenden Veränderungen gestärkt hervorgehen und die Musik keineswegs darunter zu leiden hatte.
Schon mit dem ersten Song, "Full Moon Desire", machen DEADLY SIN klar, in welche Richtung der Hase läuft: geradliniger, riff-orientierter Power Metal mit ansprechenden Melodien und eingängigen Refrains. Und auch der Sänger Ross Thompson hinterlässt von Beginn an einen sehr guten Eindruck; seine relativ rauhe Stimme hält sich zwar hauptsächlich in den mittleren Tonlagen auf, ist dadurch aber auch massenkompatibler als die seines Vorgängers. Das wird beim anschließenden "Fighter" sogar noch etwas deutlicher, da der Song in den Refrain-Passagen fast schon in den Midtempo-Bereich abfällt, sich deshalb allerdings sehr schnell im Ohr festsetzt; in den Strophenteilen ist der Song jedoch sehr straight. Dies gilt auch für den folgenden Song, "Darkness Overcomes", der von einem durchgängigen, aggressiven, fast schon thrashigen Riffing geprägt ist, jedoch auch wieder über einen sehr melodischen Refrain verfügt. Beim nächsten Song ("Slave") ist es auch wieder so, dass sich der Chorus, da er hier sehr häufig wiederholt wird, hartnäckig im Gehörgang festsetzt; die Gitarrenarbeit hingegen erinnert durch den galoppierenden Rhythmus sehr stark an ICED EARTH. Die letzten beiden Songs wurden zwar nicht im Studio aufgenommen, sondern im bandeigenen Proberaum, aber das macht sich soundtechnisch kaum bemerkbar. Bei "Comet Rising" geht es natürlich auch wieder nach dem nun schon bekannten Strickmuster vor, wobei die straighten Strophenteile hier erneut durch Bay-Area-Bands beeinflusst sind. Den Abschluss bildet schließlich der Titeltrack ("Lost Horizon"), der wieder eher an den traditionellen Heavy Metal der 80er Jahre erinnert, aber ansonsten unverkennbar DEADLY SIN ist.
Zusammenfassend kann man zu "Lost Horizon" sagen, dass DEADLY SIN hier erneut ein hervorragendes Demo abgeliefert haben. Und eigentlich dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch die Plattenfirmen auf diese Band aufmerksam werden. Ich kann diese CD auf alle Fälle bedenkenlos weiterempfehlen, und wer neugierig geworden ist, der kann sich auch mal auf der offiziellen Homepage der Jungs umschauen: http://www.deadly-sin.de
Anspieltipps: Fighter, Darkness Overcomes, Lost Horizon
- Redakteur:
- Martin Schaich