DEADSOUL TRIBE - Deadsoul Tribe
Mehr über Deadsoul Tribe
- Genre:
- Prog
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Golden Core / ZYX
- Release:
- 10.01.2025
- Powertrip
- Coming Down
- Anybody There?
- The Haunted
- The Drowning Machine
- You
- Under The Weight Of My Stone
- Once
- One Bullet
- Empty
- Cry For Tomorrow
- Into ...
- ... The Spiral Cathedral
Endlich gibt es das faszinierende Debüt von DEADSOUL TRIBE auch als Vinyl!
Lange hatte die eingeschworene Fangemeinde von PSYCHOTIC WALTZ nach der ersten Auflösung der Band auf das erste Album von DEADSOUL TRIBE, der Nachfolgeband um Ausnahmesänger Buddy Lackey, der von nun an Devon Graves hieß, gewartet. Fünf Jahre nach dem Split erschien im Jahr 2002 besagte Scheibe bei InsideOut Records unter dem schlichten Titel "Deadsoul Tribe".
Die Parallelen zu den übermächtigen PSYCHOTIC WALTZ sind zwar hörbar, liegen aber in erster Linie am Gesang. Die unverwechselbare Stimme von Devon Graves ist eben genau dies: unverwechselbar. Sein einschmeichelndes Timbre, seine schlangenbeschwörerische Art Gesangmelodien zu basteln, sind immer im höchsten Maße originell und unverkennbar. Musikalisch bietet das Quartett aus Wien aber deutlich gradlinigeren Heavy Rock. Einige Songs könnten eventuell auf "Mosquito", dem dritten Werk des psychotischen Walzers, eine gute Figur machen, andere sind aber deutlich mehr in der Moderne verhaftet, was sich aus meinen verknöcherten Kauzfingern beinahe negativ anhört. So ist das aber überhaupt nicht gemeint.
Erstens habe ich lange meinen Frieden mit "Mosquito" gemacht und zweitens sind die Nummern auf "Deadsoul Tribe" einfach zu packend, um mich nicht zu begeistern. Auch heute, 23 Jahre später, ist dies noch so. Die tribal-artigen Rhythmen von Adel Moustafa gehen sofort und ohne Umwege in die Glieder und die detailverliebt orchestrierten Songs bieten so viele Feinheiten, dass sie trotz ihrer Gradlinigkeit auch beim x-ten Durchlauf noch Überraschungen preisgeben.
Eine melancholische Schmuse-Nummer wie 'Under The Weight Of My Stone' funktioniert halt für mich nur aufgrund dieser Stimme, die bei mir jedes Mal tief unter die Haut geht. Da reichen dann auch mal knappe zwei Minuten Spieldauer. Dagegen stehen dann mit dem wuchtig-düsteren Hacker 'One Bullet' oder dem programmatisch betitelten Opener 'Powertrip' ziemlich aggressive Gegenpole. Vielfalt ist hier halt das Zauberwort. Dass es dann abschließend mit dem grandiosen 'Into The Spiral Cathedral' noch einen Rausschmeißer mit waltziger Genialität gibt, unterstreicht meinen Aufruf, dieses Album zumindest einmal anzutesten.
Dieses Kleinod ist nun endlich erstmals als Vinyl erhältlich. Wie bei Golden Core Records gewohnt, ist die Aufmachung sehr gut. Auch klanglich gibt es natürlich nichts zu meckern. Alles klingt wunderbar warm, druckvoll und transparent.
Da das schwarze Gold auf eine 300er Auflage limitiert ist, sollte der geneigte Sammler relativ rasch zuschlagen, denn wir alle wissen, wie sich die Preise von Vinyl entwickeln.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae