DEAF AID - Pictured Pain
Mehr über Deaf Aid
- Genre:
- Doom Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.01.2008
- Drowned In Sorrow
- Bad Luck
- Bulwark Of Evil
- Pictured Pain
- Das zweite Gesicht
- The Compulsion Within
- Fierce End Never Ends
- Addicted To Extinction
Ziemlich schnell hatten DEAF AID bei mir schon mächtig Sympathiepunkte gesammelt, erstens weil die Jungs ganz aus meiner Nähe stammen und zweitens, weil sie einen Sound spielen, den man leider in letzter Zeit nicht mehr allzu häufig hört. Ich würde die Musik mal als bleischweren, düsteren Doom-Death-Metal bezeichnen. Gegründet wurde die Band bereits 1989, damals spielte man eigenen Angaben nach noch Thrash mit Punk-Einflüssen. In der ersten Hälfte der Neunziger lieferten DEAF AID zwei Eigenproduktionen und diverse Sampler-Beiträge ab. Nach einer längeren Pause um die Jahrtausendwende herum in die Formation nun wieder da mit einem neuen Sänger und einer weiteren CD namens "Pictured Pain", auf der die neue stilistische Ausrichtung nun nachzuhören ist.
"Pictured Pain" ist ein ganz schöner Brocken. Von dröhnenden, schleppenden Beats unterlegt kriechen verzerrte, hypnotische Riffs zähflüssig und düster aus den Boxen. Dazu knurrt und grollt Frontmann Marc seine mächtigen, sehr tiefen Death-Metal-Vocals. Abgerundet wird das Ganze durch den einen oder anderen kaputten Noise-Effekt und vereinzelte, psychedelisch angehauchte Gitarrenläufe. Die Produktion ist schön roh und ungeschliffen, so dass DEAF AID auch in Konserve sehr authentisch und lebendig rüberkommen. Herrlich kaputte Tracks wie das Sludge-Core-lastige 'Drowned In Sorrow' entfalten so ihre ganze dreckige Pracht. Der atmosphärisch dichte, melancholische Titelsong 'Pictured Pain' ist der viel zitierte Lavastrom, der langsam und bedrohlich gurgelnd an dir vorbei zieht. Das deutsch gesungene 'Das zweite Gesicht' ist der vielleicht eingängigste Song der Platte: treibende Beats, groovende Gitarren und einprägsamer Gesang. Textlich scheint es hier um einen Triebtäter zu gehen. Das absolute Highlight dieses starken Albums ist für mich aber das brutal stampfende und doch vielseitige und spannend aufgebaute 'Fierce End Never Ends'
Sicherlich gibt es auch bei DEAF AID hier und da noch Raum für Verbesserungen. So könnte etwas mehr Abwechslung bestimmt nicht schaden, auf Dauer verliert die tonnenschwere Monotonie doch etwas von ihrem Reiz. Zudem gibt es auch ein, zwei eher langweilige Songs auf "Pictured Pain". Dennoch kann man insgesamt von einer sehr gelungenen, absolut hörenswerten Veröffentlichung sprechen. Wer glaubt mit einer räudigen Mischung aus Doom und Death Metal etwas anfangen zu können, sollte DEAF AID und "Pictured Pain" unbedingt eine Chance geben. Support the Underground!!
Anspieltipps: Drowned In Sorrow, Pictured Pain, Das zweite Gesicht, Fierce End Never Ends
- Redakteur:
- Martin van der Laan