DEAMONS CHILD - Deamons Child
Mehr über Deamons Child
- Genre:
- Garage/ Punkrock/ Psychedelic/ Noise/ Beat
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Zygmatron Music
- Release:
- 18.04.2014
- Ison
- Äffchen fährt Fahrrad
- Delfine
- Alles Bio, immer Bio
- Mine leer
- Lutscher!
- Geier zwei
- Venus
- Gedichte
Fein sperrige Genremixtur aus Hannover.
Nun ist es an der Zeit, Sven Misullis lobend zu erwähnen. Durchkrame ich meine Archive, so fällt mir der Name REEBOSOUND auf, den ich immer mit Missulis, genannt Missu verbinden konnte. Das Hannoveraner Quartett spielt recht noisigen, aber eingängigen und vielseitigen Indierock und hat bisher drei Alben veröffentlicht. Lohnt sich, vielleicht kommt ja nach drei Jahren Pause mal wieder etwas. Andererseits ist die Pause damit zu erklären, dass Herr Missu eine weitere Band, ein Trio namens DEAMONS CHILD an den Start gebracht hat. Neben seiner Funktion als Produzent und Labelinhaber von Zygmatron Records. Ganz früher jobbte er übrigens als Schlagzeuger der leider nun verblichenen PAYOLA.
Gemeinsam mit der Sangesbassistin Anna Muhi und dem hyperaktiven Tim Mohr am Schlagwerk sind also neun Stücke entstanden, die nicht leicht einzuordnen, aber dadurch nicht weniger wertvoll sind. Der erste Feuerwerk ist nach dem Einstimmer 'Ison' 'Äffchen fährt Fahrrad': ein zunächst zuweilen dadaistisch anmutendes Stampferle, was gut und gern ein kleines Indie-Hitchen werden könnte. Wir bemerken zudem eine insgesamt gewisse kritische Sicht auf unser Menschengeschlecht! Trottel, wer dies in dieser unser Gegenwart nicht tut. Die Texte passen großgedruckt auf eine Postkarte, so dass wir daraus schließen können, das vor allem auf die Wirkmächtigkeit des Zusammenspiels der Musiker Wert gelegt wird. Und so ist es auch: hier wird gejamt, gedroschen, gebremst, probiert, gerifft und eigentlich öffentlich geprobt.
Der Charme des Hinterhofkonzerts inmitten betrunkener Freunde schimmert durch 'Mine leer' und 'Lutscher'. Gerade letzteres kann bei leichter Entdinglichung wie eine Hypnose wirken. Oder so. Man kann stunden damit verbringen zu erraten, was Frau Muhi da eigentlich mit ihren Textfragmenten so meint, aber man kann es auch lassen. Dann hört man Tim Mohr zu, der ein Klasse-Schlagzeuger ist und sich hier im Dreier sehr gut ausfalten kann. Und weil diese Punk-Garagen-Rock-Psychedelic-Kraut-Mixtur so richtig in die schmale Schublade "Nicht einzuordnen!" passt, wird sie interessant. Eine untergrundige Entdeckung, die hiermit empfohlen ist!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben