DEAR SUPERSTAR - Heartless
Mehr über Dear Superstar
- Genre:
- Glam / Sleaze Rock
- Label:
- Demolition
- Release:
- 31.10.2008
- Brink Of Destruction
- Brothers In Blood
- Live Love Lie
- Signposts To Bedposts
- Anytime Anyplace
- Raised Voices And Confrontations
- Rock Bottom
- Hollywood Whore
- Diseased And Distraught
- Can't Write A Love Song
Warum die im Jahr 2004 gegründete Band DEAR SUPERSTAR immer und immer wieder als Emo-Band bezeichnet wird, bleibt mir schleierhaft. Zwar kenne ich das selbstproduziete Erstlingswerk "Confessions Of A Twisted Mind" nicht, doch was die fünf Engländer auf dem Folgealbum "Heartles" zelebrieren, ist musikalisch viel mehr in der Sleaze- und Glam-Ecke anzuordnen.
Direkt nach dem Drücken der Play-Taste geht es mit 'Brink Of Destruction' mit Vollgas nach vorne, und das ohne Rücksicht auf Verluste. Das Quintett aus der Nähe von Manchester versteht es, Songs aus dem Ärmel zu zaubern, die allesamt einem fetten Arschtritt gleichen. Dabei orientiert man sich musikalisch nicht nur an großen Idolen wie MÖTLEY CRUE, sondern webt auch immer wieder Metal-Elemente in die Kompositionen ein. Wer hierbei an die aktuellen Überflieger von BULLET FOR MY VALENTINE denkt, der liegt voll und ganz richtig. Es wundert also nicht, dass DEAR SUPERSTAR genau bei diesen bereits im Vorprogramm spielten. Aber auch Fans von Bands wie PRIVATE LINE, HARDCORE SUPERSTAR oder den BACKYARD BABIES werden an "Heartless" zumindest teilweise ihre Freude haben. Die insgesamt zehn Lieder hauen allesamt gut rein, Stücke wie 'Raised Voices And Confrontations', 'Hollywood Whore' oder 'Diseased And Distraught' entpuppen sich sogar als kleine Perlen. Mit dreckigen Riffs und einem mitreißenden Drive ziehen die Fünf den Hörer auf ihre Seite, da machen einige Schnitzer fast gar nichts aus. So muss man zum Beispiel doch zugeben, dass einige der immer wieder auftauchenden Gröhl-Refrains bei einigen Songs (zum Beispiel 'Anytime Anyplace') einfach zu bemüht und fast schon kalkuliert werden. Auch ist der Rausschmeißer 'Can't Write A Love Song' mit einem hohen Kitschfaktor glasiert, so dass hier kurzzeitig der Emo-Gedanke aufblitzt.
Man kann nicht abstreiten, dass DEAR SUPERSTAR auf "Heartless" hier nur wenig eigenes produzieren. Quasi alle Elemente wurden bei bereits genannten Bands geklaut und dann kunstvoll zusammengepuzzlet. Dass sich das Ergebnis dennoch hören lassen kann, ist der Energie der Band zu verdanken. Die Engländer sind wahre Meister darin, ihre Lieder so überzeugend wie möglich rüberzubringen. Die dabei sprühende Spielfreude garantiert auch Freude für den Hörer und macht "Heartless" zu einem kurzweilgen Vergnügen - vorrausgesetzt man verzeiht dem Quintett die schamlose Klauerei.
Anspieltipps: Signposts To Bedposts, Raised Voices And Confrontations, Hollywood Whore
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel