DEATH - Human
Mehr über Death
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Relativity Records
- Release:
- 22.10.1991
- Flattening Of Emotions
- Suicide Machine
- Together As One
- Secret Face
- Lack Of Comprehension
- See Through Dreams
- Cosmic Sea
- Vacant Planets
<p class="MsoNormal">Unnachahmlich, sympathisch und unwiderstehlich. Chuck auf dem Höhepunkt</p>
Fast auf den Tag genau sind es bereits geschlagene zehn Jahre, in denen "Evil" Chuck Schuldiner nicht mehr unter uns weilt. Grund genug, die nun letzte, noch auszustehende Rezension im legendären DEATH-Backkatalog zu verfassen und "Human" aus dem Jahre 1991 Revue passieren zu lassen.
Und um es bereits vorwegzunehmen: Ohne die Ausdrücke "atemberaubend", "majestätisch", "wie von einer anderen Welt" und "Paradebeispiel des progressiv angehauchten Death-Metals" zu benutzen, kann man die folgenden Zeilen eigentlich nicht schreiben. Was ich damit sagen will, ist, dass "Human" in jeder Plattensammlung einen Ehrenplatz haben muss, da sich unser Chuck Anfang der Neunziger Jahre bei diesem Werk beinah selbst übertroffen hat.
War "Spiritual Healing" und die Zeit danach noch vom ständigen Line-Up-Wechsel geprägt, hoffte die Metal-Welt nun, DAS DEATH-Aufgebot gefunden zu haben. Wenn man sich dieses komplette Paradestück eines Götterwerkes zu Gemüte führt, kann man das mit Fug und Recht auch annehmen.
Hier stimmt schlicht und ergreifend alles: Angefangen von der ordentlichen, aber nicht zu bombastisch wirkenden Produktion, über die Riffs, von denen der Meister aus Tampa, Florida selten solch brutale, zerstörerische und schlicht beste auf die Welt losgelassen hat, bis hin zu den progressiven Elementen, die auf "Human" ihren Anfang fanden und somit einen gelungenen Spagat zwischen spielerischer Raffinesse und vor Kraft und Ideenreichtum nur so strotzenden Macht darstellten. Jedes einzelne Stück sollte und müsste der Metal-Fan kennen, angefangen beim 'Flattening Of Emotions', der sich tief in unsere Ohren stampft und dieses famose Werk einleitet. Rasiermesserscharfe Riffs, gepaart mit diesen fräsenden Drums und den unnachahmlichen Vocals Schuldiners lassen diesen grundsolid dunklen Song in seiner voller Pracht erstrahlen. 'Suicide Machine' tötet im beinah identischen Flair und lässt diesen wunderbar progressiven Keim, den DEATH im Laufe der Jahre perfektioniert haben, aufblitzen. 'Together As One' hingegen ist von einem durchaus schnelleren Tempo getragen und prägt sich bestens ein, da es wie sein Vorgänger sehr eingängig erscheint.
Es folgen das verspielt abwechslungsreiche 'Secret Face', das mehr als nur gefällige 'Lack Of Comprehension', sowie die Dampfwalze 'See Through Dreams', die, obwohl ich sie nur kurz anspreche, nicht minder genial aus der Feder Schuldiners emporsteigen. Diese einzigartige Mischung aus groovenden Parts, schnellen Gitarrenläufen und einer einzigartigen Aura schaffen nur wenige Künstler auf diesem hohen Level. So schließt das Album mit dem mächtigen Instrumentalepos ‚Cosmic Sea’ sowie dem ab dem ersten Augenblick perfekt intonierten 'Vacant Planets', ein kleines Werk, welches als Paradestück des gesamten DEATH-Sounds gelten kann: Schnell, imposant, tödlich und auf hohem Niveau.
Nun habe ich ironischerweise die oben genannten Ausdrücke doch nicht verwenden können, obwohl alle auf jeden einzelnen Augenblick dieses durch mörderische Doublebass-Einlagen und herrlichen Gitarrengefrickel durchtränkten Götterwerkes zutreffen. Chuck Schuldiner, ist am Zenit seiner künstlerischen Darbietung angekommen und hat ein Line-up ab seiner Seite, nach dem man sich heute sämtliche Finger lecken kann. "Human" ist eines DER Scheiben, die aus heutiger Sicht nicht mehr hinweg zu denken sind. Ein Diamant, von Schuldiner zu Recht geschliffen und veredelt, der auch 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung noch wie am ersten Tag verblüfft und Kinnladen runterknallen lässt. Chuck, du warst ein Genie.
Anspieltipps erübrigen sich dementsprechend.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp