DEATH - Leprosy
Mehr über Death
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Combat
- Release:
- 30.11.1987
- Leprosy
- Born Dead
- Forgotten Past
- Left To Die
- Pull The Plug
- Open Casket
- Primitive Ways
- Choke On It
Anfang 1987 schlug das Debüt "Scream Bloody Gore" der kalifornischen Death-Metal-Band DEATH im Metalsektor ein wie eine Bombe, erhob es doch stilistisch die Brutalität der damaligen Thrash-Könige SLAYER in absolut tödliche Sphären.
Diese Musik war damals ein Phänomen. DEATH wurde offiziell als schnellste Band des Planeten geadelt und erhielt von allen Seiten Zustimmung und Respekt.
Doch erst mit ihrem zweiten Output besiegelte Mastermind Chuck Shuldiner seine eigene Legende. "Leprosy" hob alles bisher da gewesene auf eine höhere und noch weit extremere Ebene. Dabei geht der Band zu keiner Zeit das Gespür für Melodien und Eingängigkeit verloren. Alle Songs dieses Releases sind durchzogen von zahlreichen Breaks. Die Nummern bleiben dabei aber jederzeit nachvollziehbar und schlüssig. DEATHs musikalisches Gesamtkonzept war dabei gleichermaßen simpel und effktiv. Chuck lässt den Bass exakt dasselbe wie die Gitarren spielen und die Drums hämmern fernab aller Spielereien die Takte runter. Das alles ist so auf den Punkt, wie es mehr nicht sein könnte. Es entwickelt sich eine Brutalität, die auch bis heute nicht oft reproduziert werden konnte.
Ein Klassiker des Metal eröffnet den tödlichen Reigen: 'Leprosy' ist eines der besten DEATH-Stücke überhaupt. Das Grundriff bildete ein Thema, das Evil Chuck auch auf nachfolgenden Releases immer mal wieder gern in abgewandelter Form verwendete. Hier wird mehr als deutlich, welch unglaubliches Organ sich in Chucks Brust befand. Sein Gesang ist fast schon übermenschlich und einer der dämonischsten der gesamten Todesgemeinde. Die Gitarrensoli sind der pure Wahnsinn und lassen mich heute immer noch erschaudern.
'Born Dead' ist nicht minder heftig, bläst es einen mit seinem immensen Tempo doch sofort an die Wand. Das folgende 'Forgotten Past' zeigt die Eigenständigkeit des DEATH-Materials deutlich auf. Die ständigen Tempiwechsel lassen einem keine Sekunde der Ruhe und zerren einen durch ein Wechselbad derbster Emotionen, das Chuck mit einem absoluten Killersolo besiegelt - sehr, sehr stark.
'Left To Die' schlägt in die gleiche Kerbe, beinhaltet eines der besten Soli der Metalgeschichte und geizt auch nicht mit tollen Melodiebögen und einem an Brutalität nicht mehr zu steigerndem Schlagzeugspiel von Bill Andrews.
Bassist Terry Butler, heute etatmäßig bei SIX FEET UNDER tätig, trümmert seinen Viersaiter auf Streichholzgröße zurecht und mörtelt auch das letzte Soundloch zu.
'Pull The Plug' dürfte jedem Metaller ein Begriff sein, stand es doch bis zuletzt im Live-Programm des innovativsten Death-Metal-Acts der letzten 15 Jahre - Schädelfräse!
'Open Casket' lässt auch nicht einen Moment der Ruhe zu und entwickelt sich zur heftigsten Nummer der Scheibe. Man kann hier ein paar SLAYER-Anleihen heraushören, die aber so charmant abgefeuert werden, dass zumindest mich das nicht im Geringsten stört.
'Primitive Ways' ist vergleichsweise straight, treibt und treibt und treibt... solider Killer. Zuletzt wirft uns die Band mit 'Choke On It' noch einen rohen Fleischfetzen vor die Füße, der nochmal das ganze musikalische Können jedes einzelnen Beteiligten hervorragend ins rechte Licht rückt. Gegenüber den anderen Songs fällt 'Choke On It' jedoch etwas ab, ist aber weit davon entfernt, schlecht zu sein. Macht summa sumarum sieben Volltreffer und eine gute Nummer. Was will man mehr?
Am 13.12.2001 verstarb mit Charles "Chuck" Shuldiner ein Pionier des Death Metal, der seine eigene Entwicklung und die seiner Band stets vorantrieb und niemals stehen blieb. Der wichtigste Schritt für diese Entwicklung war sicherlich "Leprosy", ein Klassiker des Metal...
Anspieltipps: Leprosy, Forgotten Past, Left To Die, Pull The Plug, Primitive Ways
- Redakteur:
- Alex Straka