DEATH ANGEL - The Bastard Tracks
Mehr über Death Angel
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 26.11.2021
- Lord Of Hate
- Where They Lay
- Why You Do This
- Fallen
- Absence Of Light
- The Organization
- Execution / Don’t Save Me
- Succubus
- It Can’t Be This
- Let The Pieces Fall
- Faded Remains
- Volcanic
- Falling Off The Edge Of The World
- Guilty Of Innocence
- Alive And Screaming
Ein Blick in die Schatztruhe
Live-Alben sind seit anderthalb Jahren aus bekannten Gründen eine recht schwierige Angelegenheit: Während einige Bands in ihren Archiven kramen, um Fans und Anhängern in dieser konzertfreien Zeit in Form von älteren Aufnahmen zumindest einen kleinen Hauch von Live-Feeling zu bescheren, gibt es auch Gruppen, die ohne Fans und jubelnde und feiernde Masse vor der Nase einen Auftritt absolvieren und diesen dann veröffentlichen. Bei DEATH ANGEL handelt es sich fraglos um eine der besten, energiegeladensten und fulminantesten Live-Bands dieses Planeten, konnten Mark und Co. diesen Status doch noch auf der "The Bay Strikes Back"-Tour zu Beginn 2020 unter Beweis stellen.
Doch seitdem blieb es auch in der Bay Area recht ruhig, doch DEATH ANGEL wäre nicht DEATH ANGEL, wenn die Thrasher aus der Not nicht eine Tugend machen: Am 22. Mai wurde ihr Auftritt aus der The Great American Music Hall in San Francisco gestreamt, aufgenommen und kommt nun ein halbes Jahr später unter dem Banner "The Bastard Tracks" in die heimischen Wohnzimmer.
Das Besondere ist hierbei die Trackliste: Kein 'Mistress Of Pain', 'Evil Priest' oder 'Seemingly Endless Time', sondern 15 aggressive und unheimlich vitale Tracks, die bisher in der DEATH ANGEL-Karriere recht selten oder bisweilen sogar noch nie performt wurden. Die Bay-Area-Veteranen nutzten also die Gunst der Stunde, um sich auszutoben, um absolute Brecher zu performen, auf die sie Bock hatten, ihnen viel Freude bereiten und einen besonderen Stellenwert haben. Die aufgrund der Situation angestaute Wut, diese unbändige Spielfreude, diese Dynamik und Kraft solcher Songs wie 'Absence Of Light', 'The Organization' oder 'Where They Lay' sind der pure Wahnsinn, selbst ohne Publikum tropft der Schweiß von der Decke und DEATH ANGEL entfacht ein Feuerwerk erster Güte. Ob wir nun in der älteren Raritätenkiste kramen ('Why You Do This', 'Guilty Of Innocence') oder uns auch neuere Rosinen aus dem Kuchen picken ('Fallen', 'Execution/Don’t Save Me', 'It Can’t Be This'), vom beginnenden 'Lord Of Hate'-Fleck weg her macht das "The Bastard Tracks"-Ding pure Freude. Über 'Succubus' und 'Faded Remains' bis hin zum BLACK SABBATH-Cover 'Falling Off The Edge Of The World' und dem krönenden 'Alive And Screaming'-Abschluss tritt DEATH ANGEL dem Virus in die Kronjuwelen und machen über die komplette Spielzeit klar, dass die Hütte brennen wird, wenn auch wieder reguläre Live-Auftritte auf diese Veröffentlichung folgen.
Während "Titans Of Creation" noch immer in den Ohren klingelt und der "Persona Non Grata"-Fiesling schon die Zähne fletscht, sorgt zwar kein reguläres DEATH ANGEL-Album, aber zumindest eine durchaus besondere Veröffentlichung für sehr viel Freude in Jedermanns Thrash-Metal-Herz. Es wird dennoch höchste Zeit, dass auch gerne dieses "The Bay Strikes Back"-Package noch einmal in unseren Gewässern herumwildert und die Bühnen in Schutt und Asche legt.
- Redakteur:
- Marcel Rapp