DEATH BREATH - Stinking Up The Night
Mehr über Death Breath
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Black Lodge/Rough Trade
- Release:
- 29.09.2006
- Death Breath
- Chopping Spree
- Heading For Decapitation
- Dragged Through The Mud
- Coffins Of The Unembalmed Dead
- A Morbid Mind
- Reduced To Ashes
- Christ All Fucking Mighty
- Flabby Little Things From Beyond
- Cthulhu Fhtagn!
Da ist sie also: Nicke Anderssons Reise in die eigene Vergangenheit. Der HELLACOPTERS-Gitarrist/Sänger kehrt mit DEATH BREATH zu dem Sound zurück, den er mit NIHILIST und ENTOMBED entscheidend mitprägte: fucking Death Metal made in fucking Schweden. Mit ihm zusammen stinken Robert Pehrsson (v./g.; ex-RUNEMAGICK) und ein gewisser Mange Hedquist am Bass lässig vor sich hin. Und da so 'ne Geschichte in den seltensten Fällen ohne Gastprominenz auskommt, gibt's die folgerichtig auch auf "Stinking Up The Night". Es rülpsen und röcheln, bis die Suppe oben ist: Fred Estby (DISMEMBER), Jörgen Sandström (ex-ENTOMBED, THE PROJECT HATE MCMXCIX) und Scott Carlson (REPULSION). Keine schlechte Besetzung.
Todeskapitän Andersson kloppt auf der gesamten Platte mit Vorliebe 'nen ziemlich zügigen, simplen Thrash-Beat. Und man merkt sofort, dass er trotz der ehrfürchtigen Verbeugungen vor Gene Simmons und Paul Stanley in den letzten Jahren nichts verlernt hat. 'Death Breath' rödelt nach einem unheilschwangeren Anfang volles Brot drauflos, und sollten er und seine Mundgeruch-Verbündeten vorhaben, live in Erscheinung zu treten, werden bei dem Genickbruch-Mosh-Part in der Mitte des Songs Köpfe rollen. Luft holen bzw. die Rübe wieder halbwegs justieren kann man bei den untoten Doom-Einschüben. Die lassen den Sargdeckel jedes Mal langsam aufgehen, damit sich der Verwesungsgeruch schön ausbreiten kann (ich meine auch, bei 'Dragged Through The Mud' ein von Maden befallenes Etwas gesehen zu haben), bevor die nächsten SLAYER/DARK ANGEL-Salven alles niedermähen, was sich nicht schnell genug in Luft auflösen kann. Und hier liegt auch der größte musikalische Unterschied zwischen DEATH BREATH und 'nem ähnlich gelagerten Back-to-the-roots-Projekt wie BLOODBATH. Durch die Alte-Schule-Thrash-Kante klingt das Ganze noch mal um einiges abgefuckter. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die rohe Produktion, bei der sich Analog-Freak Andersson ordentlich austoben konnte. Und den Hinweis, dass man nichts von getriggerten Schlagzeugen hält, hätte es nicht gebraucht, denn das ist absolut nicht zu überhören.
Bei feinem Gebretter wie 'Flabby Little Things From Beyond', 'Chopping Spree', 'Heading For Decapitation' und 'Reduced To Ashes' wird Old-Schoolern letztlich das schwarze Herz aufgehen, und deshalb sollte sich diese Gruppe genau jetzt in Bewegung setzen und "Stinking Up The Night" irgendwo auflesen. Bleibt abschließend eigentlich nur die Frage, welcher Karussellbremser auf die Idee gekommen ist, dem Cover ein wenig Farbe zu verabreichen. Das ist 'ne Schwarzweiß-Scheibe, Mann!
Anspieltipps: Reduced To Ashes, Death Breath, Chopping Spree
- Redakteur:
- Oliver Schneider