DEATH FETISHIST - Clandestine Sacrament
Mehr über Death Fetishist
- Genre:
- Black Metal/Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Debemur Morti Productions
- Release:
- 28.10.2016
- The Gifted Medium
- Astral Darkness
- Voidtripper
- Netherrealm
- Beauty From Wrechedness
- Verbrannt in altem Morast
- Wreckage of the Flesh
- Upturneth the Chalice
Ein Highlight des sinistren US Black Metal.
Die äußerst produktive amerikanische Black-Metal-Szene braucht sich auch abseits der Cascadian-Spielart nicht hinter europäischen Ländern zu verstecken, was vor allem an Bands wie NIGHTBRINGER, NACHTMYSTIUM oder ÆVENGELIST liegt. Für letztere zeichnet vor allem Matron Thorn verantwortlich, der letztes Jahr unter dem Banner DEATH FETISHIST eine neue Spielwiese für sich eröffnet hat. Wie auch seine Hauptband ist die Truppe bei den französischen Genre-Spezis von Debemur Morti unter Vertrag, was hinsichtlich der klanglichen Ausrichtung wie die Faust aufs Auge passt. Wie beim Verkünder des Unheils stehen auch bei DEATH FETISHIST neben einer Portion Death Metal offenkundige Frankreich-BM-Anleihen auf dem Programm. Wer es also leicht chaotisch im Sinne DEATHSPELL OMEGAs mag, wird bei "Clandestine Sacrament" voll und ganz auf seine Kosten kommen.
Die Debüt-LP enthält acht Songs, die auch nicht auf den beiden EPs zu finden sind, die DEATH FETISHIST 2016 veröffentlicht hat. Ein produktives Jahr also, unter dem die Qualität nicht gelitten hat. Als düsterer Schmelztiegel sinistrer Ideen erweist sich auf "Clandestine Sacrament" nahezu jeder Song. Dennoch verliert der Hörer hier nicht so oft die Orientierung wie bei den erwähnten Franzosen, deren Outputs im Vergleich zu DEATH FETISHIST wirklich harte Brocken sind. Wenn man den Klang der Island-Szene hier mit aufnehmen möchte, dann ist es vor allem die dichte Atmosphäre, die man, mit ähnlichen Stilmitteln erzeugt und auch auf "Söngvar Elds Og Óreiðu" oder "Flesh Cathedral" findet. Stilecht gesellt sich auch MISÞYRMING-Sänger D.G. zur Gästeschar, sein Auftritt bei 'Voidtripper' lässt sich im harschen Mix allerdings nur mit viel Wohlwollen erkennen.
Etwas offensichtlicher ist der Gastbeitrag im instrumentalen 'Verbrannt In Altem Morast', dessen sinistre Tastenklänge eine kurze Auszeit gewähren, die trotz hohen Spannungslevels nicht unbedingt nötig war. Dank der gelungenen Orchestrierung von Jürgen Bartsch (BETHLEHEM) ist der Song aber kein Skip-Kandidat, sondern baut bei wiederholtem Hören des Albums eher die Spannung für das packende Schlussduo aus 'Wreckage of the Flesh' und 'Upturnet the Chalice' auf. Insbesondere die letzte Nummer ist ein packender Beweis für die Stärke dieses Albums. In guten zwölf Minuten liest uns DEATH FETISHIST die unheilige Messe in vollkommener Garstigkeit, aber auch Musikalität. Immer wieder wird das Tempo variiert, ehe entweder der Doom seine eisernen Ketten nach einem wirft oder das disharmonische Chaos den Hörer in einen Strudel einzusaugen versucht. Am Ende des Songs muss ich erstmal den Unterkiefer wieder einrenken, um nach ein paar Minuten Erholung das Album wieder von vorne abzuspielen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher