DEATH PENALTY - Death Penalty
Mehr über Death Penalty
- Genre:
- Doom Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rise Above
- Release:
- 15.08.2014
- Grotesque Horizon
- Howling At The Throne Of Decadence
- Eyes Of The Heretic
- Golden Tides
- Into The Ivory Frost
- Children Of The Night
- The One That Dwells
- She Is A Witch
- Immortal By Your Hand
- Written By The Insane
Starkes Albumdebüt der Doom-Hoffnung.
Was macht man, wenn man als Gitarrist lange Zeit in einer der prägenden Doom- und Stoner-Bands Englands gespelt hat und sich diese fürs Erste in die ewigen Tofu-Jagdgründe verabschiedet, wo Lee Dorian dem Vegetarismus und der Veröffentlichung von Retro-Bands frönen kann? Diese Frage muss sich Gitarrist Garry "Gaz" Jennings gestellt haben als CATHEDRAL im letzten Jahr mit "The Last Spire" zum letzten Mal eine Spitze gegen den doomigen Zeitgeist setzten. Die Antwort fällt für einen wie Jennings natürlich einfach aus: Man gründet eine neue Band, holt sich eine talentierte Sängerin und veröffentlicht zügig ein starkes Album auf dem Label des ehemaligen Bandkollegen Dorrian. Dass dies nun nicht nach einem Schnellschuss oder der Resteverwertung alter CATHEDRAL-Ideen klingt, liegt einerseits an Jennings' unbestreitbarem Können und andererseits an der auserwählten Sängerin, Michelle Nocon der belgischen Doomer SERPENTCULT. Mit ihrer variablen Stimme haucht die gute nämlich allen Kompositionen Leben ein und sorgt dafür, dass sich "Death Penalty" auf Anhieb von den zahlreichen Doom- und Psychedelic-Rock-Bands absetzen kann, die es gerade auch auf dem gleichen Label in letzter Zeit zu Veröffentlichungen brachten.
Dazu kommt, dass die Songs eine Energie und Frische ausstrahlen, die CATHEDRAL zuletzt abging. Das allzu verstrahlte und die zähen Parts, die insbesondere "The Last Spire" teilweise sehr anstrengend machten, sind zugunsten von klassischen NWOBHM-Riffs und -Leads aufgegeben worden und so rockt das Album durchgehend mächtig nach vorne und tönt wesentlich klassisch-metallischer, als es selbst die vorab veröffentlichte Single andeutete. Deren Songs wurden dankenswerterweise nicht erneut verwendet, weshalb man abgesehen vom Intro neun neue Kompositionen bekommt, die allesamt gut bis sehr gut geraten sind. Das recht konventionelle 'Children Of The Night' geht gut ins Ohr, das abschließende 'Written By The Insane' hingegen ist ein Parforce-Ritt durch das gesamte Gefühlsspektrum und zeigt beeindruckend, wozu DEATH PENALTY fähig ist. In dieser Form gehen jedenfalls alle Daumen für Gaz neue Band nach oben und die Trauer um das Ende von CATHEDRAL ist bei mir völlig verflogen. Jetzt fehlt nur noch eine ordentliche Tour, auf der man Kracher wie 'Howling At The Throne Of Decadence' oder 'She Is A Witch' auch live abfeiern kann.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst