DEATH SPELLS - Nothing Above, Nothing Below
Mehr über Death Spells
- Genre:
- Industrial / Punk / New Wave
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Hassle Records / Soulfood
- Release:
- 29.07.2016
- Diluted
- Why Is Love So Disastrous?
- Hate Unconditional
- Choke On One Another
- Where Are My Fucking Pills?
- Quaainterlude
- End Of Life
- Hell All-American
- Hypnotic Spells
- Fantastic Bastards
- Underneath It All
- I Don't Know Much, But I Know I Loathe You
Ein ziemlich wirres Durcheinander zwischen Industrial und Chaos
Es ist schon erstaunlich, welche kreativen Geister Frank Iero, seines Zeichens einstiger Chefdenker bei MY CHEMICAL ROMANCE, in den letzten Jahren überfallen haben. Fakt bleibt jedoch, dass das Ende der Mainstream-Emos völlig neue musikalische Visionen geöffnet hat, von denen LEATHERMOUTH und DEATH SPELLS wohl mit den originellsten Resultaten beschenkt wurden. Doch das ist nicht direkt gleichbedeutend mit den stärksten Releases - denn die sind beide Acts nach wie vor schuldig.
Nichtsdestotrotz ist ziemlich interessant, welche verstörenden Ideen Iero bei Letztgenannten zusammengetragen hat. Auf "Nothing Above, Nothing Below" treffen eigensinnige Industrial-Noten im Stile alter NINE INCH NAILS-Releases auf gelegentliche New-Wave-Eruptionen und einen sehr eigenwilligen Post-Punk-Charakter, der die zwölf Songs nicht nur schwer zugänglich, sondern phasenweise auch schwer erträglich macht. Die Platte hat keinen roten Faden und wirkt wie eine losgelöste Ansammlung von Fragmenten, deren experimentelle Natur zwar gelegentlich etwas Spannung generiert, die jedoch in ihrer ziemlich befremdlichen Kombination nur wenig Begeisterung auslösen. Wirklich hörenswert ist das Material nämlich eigentlich nur, wenn die Songs etwas strukturierter sind und man der Elektronik nicht komplett das Feld überlässt. Sofern die bizarren Industrial-Neats jedoch die Kontrolle übernehmen und die durch und durch verzerrten Vocals in die Verantwortung gehen, ist "Nothing Above, Nothing Below" nicht mehr als eine lose Aneinanderreihung fragmentierter Collagen, die auch mit den sehr minimalistisch eingeflochtenen Melodien nicht mehr jenen Halt erlangen, den die Songs benötigen.
So stehen bei Iero's aktuellem Projektvorschlag mehr Fragen als Antworten auf dem Konto, und da sich der Künstler auch nicht die Mühe macht, den Arrangements zumindest ein bisschen Struktur zu geben, bleiben viele Eindrücke, die man mal aufgeschnappt hat, bei denen man aber nicht Willens ist, mehr Energie zu verschwenden, um sie in eine annehmbare Ordnung zu führen. Oder anders: Dieser schwer genießbare Brocken ist der krasse Kontrast zwischen künstlerischem Anspruch und brauchbarem Output.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes