DEATHBALE - Guard Yourself
Mehr über Deathbale
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.06.2021
- As The Fog Is Gone
- Mimir
- Asgard Will Rise
- Waves Of Numbness
- Behemoth Of Hate
Frisches Futter für Fans von melodischem Todesstahl mit Wikinger-Einschlag
Wappnet und schützt euch vor dem Angriff der Wikinger von DEATHBALE, das scheint der Titel der Debüt-EP "Guard Yourself" zu suggerieren, mit der die fünfköpfige Truppe dieser Tag ihren Einstand feiert. Dank der im Promotext immer wieder zitierten Nordmänner und des dezent kitschigen Bandbilds, auf dem sich die Jungs in Fellen, Rüstung und mit Axt als Fans der zuletzt sehr populären "Vikings"-TV-Serie zu outen scheinen, ist schnell klar, wohin die musikalische Reise geht: Direkt ins Fahrwasser der Schweden AMON AMARTH. Wer aber nun glaubt, das Quintett käme aus dem hohen Norden, der liegt gut einige hundert Kilometer daneben, denn die Band um Fronter Hannes Müller zelebriert ihren melodischen Death Metal weitab von jedem Ozean in Bayern.
Entsprechend kommt das Langschiff auch nur recht schleppend in Fahrt mit dem Opener 'As The Fog Is Gone', der zwar sämtliche Trademarks des Genres pflichtbewusst abhakt, geichzeitig aber nicht wirklich viele Höhepunkte abliefert. Das folgende 'Mimir' verneigt sich mit seinem Intro vielleicht etwas zu offensichtlich vor IN FLAMES', 'Ordinary Story', weiß aber im Anschluss mit etwas gesteigertem Tempo, einem unheimlich eingängigen Hauptriff und einem großen Refrain auf ganzer Linie zu überzeugen. Ich würde fast so weit gehen, das hier als echten Melodic-Death-Hit zu bezeichnen! Dafür ruht sich 'Asgard Will Rise', wie der Titel schon vermuten lässt, etwas zu sehr auf der Liebe zu den großen schwedischen Idolen aus und segelt etwas unauffällig im AMON AMARTH-Kielwasser, bevor mit 'Waves Of Numbness' der Death-Metal-Einschlag nach oben geschraubt wird, was im Kontext der EP für wohltuende Abwechslung sorgt. Ihr zweites großes Highlight haben sich die Jungs aber für den Schluss der EP aufgespart, wo 'Behemoth Of Hate' mit starken Mid-Tempo-Grooves, erneut hervorragender Lead-Gitarre und einem weiteren epischen Refrain noch einmal sämtliche Register zieht. In Szene gesetzt wird diese Nummer wie auch alle anderen der 5-Song-EP von einer druckvollen und mehr als amtlichen Produktion, die sich vor keinerlei Konkurrenz verstecken muss und die für mich einen weiteren großen Pluspunkt dieser EP markiert.
Unter dem Strich ist "Guard Yourself" damit ein durchaus vielversprechendes erstes Lebenszeichen, das klar das Potential dieser neu zusammengestellten Band aus Bayern aufzeigt. Ja, über weite Strecken agiert mir DEATHBALE noch etwas zu sehr im sicheren Wasser des AMON AMARTH-Hafens, wenn der Fünfer aber all seine Stärken auf den Punkt bringt, dann sind auch ganz große Highlights wie 'Mimir' oder 'Behemoth Of Hate' drin. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wo die Reise der Wikinger in Zukunft noch hingehen wird.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs