DEATHBOUND - To Cure The Sane With Insanity
Mehr über Deathbound
- Genre:
- Death Metal/ Grindcore
- Label:
- Woodcut Records/Twilight
- Release:
- 26.01.2004
- One Man's Hell Is Another Man's Heaven
- Without Pain
- Whitecoatparanoia
- As Reluctance Grows
- Treacherous Breed
- Silent City Deathcount
- Consumed
- The House Of The Silent And Friendly
- The Flesh Is The Cage
Alter Finne, was für ein Massaker! Die Jungs machen ja nun mal gar keine Gefangenen, das steht fest. Aber immer schön der Reihe nach: Gegründet wurden DEATHBOUND immerhin schon 1995 unter dem Allerweltsnamen TWILIGHT. Nach drei Demos und einigen Besetzungswechseln wurde 2000 der doch recht uncoole Name in UNBOUND (schon besser, aber...) geändert.
Nach einer Promo-CD und einigen Wechseln auf der Position des Drummers gab es den Namenswechsel zum heutigen DEATHBOUND und zu den drei Originalmitgliedern gesellte sich mit Q von den obergeilen finnischen Grindcorelern ROTTEN SOUND ein richtig guter Drummer.
Mit dieser Besetzung wurde auch das vorliegende Album "To Cure The Sane With Insanity" eingespielt, auf dem die Finnen alles geben. Q ist die meiste Zeit damit beschäftigt, sich in einem Höllentempo durch seine Songs zu bolzen, Gitarrist Pete schwankt immer zwischen fiesen Grindcore-Schweinereien oder coolen Death-Metal-Gitarrenläufen und Sänger Kai growlt dazu richtig schön fies durch die Boxen. Aufgelockert wird der ganze Kram noch durch einige nette Samples, wohl aus irgendwelchen Filmen, und Effekte.
Klingt im ersten Moment nicht wirklich spektakulär, Grindelemente mit Death Metal zu mischen, aber dennoch schafft es das Album, aus der Masse herauszuragen. In erster Linie gebührt der Verdienst Schlagwerker Q. Nicht nur, dass der Mann gut spielen kann, sein Drumming liefert die Grundlage für das Massaker. Hier wird halt 29 Minuten lang Dampf gemacht und das mit verdammt viel Energie. Sänger Kai mag zwar nicht der Growlgott sein, aber immerhin klingt er nicht, als würde er mit Lungenentzündung kotzend kopfüber im Klo hängen, sondern vermittelt die nötige Aggressivität, die die Musik nunmal benötigt. Das in etwa gleiche gilt eigentlich für die Gitarrenarbeit.
Die absoluten Riffs für die Ewigkeit sind hier nicht unbedingt zu finden, dafür gelingt es Pete, immer wieder coole Riffs, die hängenbleiben, aus dem Ärmel zu schütteln. Und ähnlich wie z.B. ROTTEN SOUND, schafft es die Gruppe auch immer wieder, das Highspeedinferno im richtigen Moment aufzulockern. Bei 'The House Of The Silent And Friendly' wird geschickt zwischen Blasts und Uptempo hin- und hergewechselt und die Midtempoparts sind sehr gelungen.
'Silent City Deathcount' ist dann das beste Beispiel der Scheibe für den gekonnten Wechsel aus fetten Blasts und im richtigen Moment eingestreuten langsameren Parts. Der Song ist definitiv eins der geilsten Bretter der gesamten Scheibe. Naja, man kann dann darüber streiten, ob der düstere Ausklang bei 'The Flesh Is The Cage' wirklich hätte sein müssen, aber als Ruhe nach dem Sturm passt das perfekt. Zumal der Song auch sonst völlig in Ordnung ist.
Weiterhin sind auch der brachiale Opener 'One Man's Hell Is Another Man's Heaven', der brutale Smasher 'Without Pain' oder der mit eingängigen Riffs glänzende Kracher 'As Reluctance Grows' verdammt gut ausgefallen und hieven die CD endgültig in den grünen Bereich.
Gut, dem einen oder anderen werden knapp 30 Minuten Musik heutzutage zu wenig sein, wer aber auf abwechslungsreichen Deathgrind steht, der mit massig Energie daherkommt, der sollte sich den Namen DEATHBOUND auf jeden Fall notieren und "To Cure The Sane With Insanity" antesten. Ich bin mir sicher, von der Band werden wir in Zukunft noch einiges hören!
Anspieltipps: Silent City Deathcount, Without Pain, As Reluctance Grows, The House Of The Silent And Friendly
- Redakteur:
- Herbert Chwalek