DEATHCHAIN - Cult Of Death
Mehr über Deathchain
- Genre:
- Death/Thrash
- Label:
- Dynamic Arts/Alive
- Release:
- 01.06.2007
- Deathammer
- Hour Of The Exorcist
- Pit Of The Possessed
- Serpent Of The Deep
- In The Crypt Of Vengeance
- Witchstorm
- Necrophiliac Lust
- Cult Of Death
Fleißarbeit: Zählt im "Cult Of Death"-Booklet die umgedrehten Kreuze (der Bandschriftzug läuft außer Konkurrenz). Ein paar werden sich in den coolen Bleistiftzeichnungen neben Höllenfürsten, Schwarze-Messe-Kapuzenmänneken, Totengräbern und interessanten Viechern mit langen Zähnen finden lassen. Die Finnen DEATHCHAIN karren alles an, womit man 'ne pechschwarz angepinselte Thrash-Scheibe verpacken muss. Ebenfalls Ehrensache: Das olle "Necronomicon" von Hape Lovecraft diente als textliche Inspirationsquelle, und es werden starke Pseudonyme zur Diskussion gestellt. "Corpse" kann man dabei noch "6-6-6!" schreiend abnicken, aber "Bobby Undertaker" erschreckt nicht mal Benjamin-Blümchen-Freunde. Das geht besser.
Die Aufnahme von Neusänger Klaus-Jürgen Chaos alias K. J. Khaos im Jahr 2006 soll angeblich eine "gravierende Veränderung" innerhalb der DEATHCHAIN-Horde gewesen sein. Personell: in der Tat, menschlich: vielleicht, gesanglich: nie im Leben. Ex-Schreihals Rotten krakelte etwas höher, das war's dann aber schon. Und musikalisch hatte es ebenfalls keine Auswirkungen, da Väterchen Corpse die Songs schreibt. Dieser hatte auch bei Album Nummer drei Bock auf Thrash-Geknatter, das bei Bedarf auch black- oder death-metallisch rumpelt. Letzteres wird ausgiebig in dem äußerst schmissigen 'Serpent Of The Deep' (Höhepunkt der Platte!) praktiziert, das über sechs Minuten für die Neuausrichtung der Wirbelsäule sorgt. Wer richtig im Thema ist, kann sich die Buxe sofort von den schnellen, immer wieder von Nackenbrecher-Parts aufgelockerten 'Hour Of The Exorcist', 'Deathammer', 'Witchstorm' und 'Pit Of The Possessed' glatt ziehen lassen. Wirklich eindimensional wird es in diesen Songs aufgrund des zaghaften Blicks über den Tellerrand glücklicherweise nie.
Dass "Cult Of Death" nicht das Album des Jahres ist und auch nicht zu Luftsprüngen verleitet, ist darauf zurückzuführen, dass man es schon mehrfach in der Vitrine stehen hat - POSSESSED, SLAYER oder die alten Teutonen-Sräsch-Recken waren einfach eher dran und haben auch qualitativ die Nase vorn. Fans der genannten Acts, die in THE HAUNTED schon 'ne Hardcore-Band sehen, werden trotzdem ihren dunklen Spaß haben. Und wer vor der Einfuhr des Drehers standesgemäß den Patronengurt umschnallt, muss sich hinterher nicht dafür schämen.
Ansieltipps: Serpent Of The Deep, Deathammer, Witchstorm
- Redakteur:
- Oliver Schneider