DEATHCON - Monotremata
Mehr über Deathcon
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Dark Essence Records
- Existence Futile
- Waste Of Life
- Monotremata
- Zerohuman
- Delusions Of Grandeur
- The Meaning Of Nothing
- An Eye For The I
- City Without Soul
- Delusions Of Grandeur (Megalomania Remix)
DEATHCON sehen ihre Kapelle (selbstverständlich) nicht als Nebenprojekt, das wegen chronischer Unterbeschäftigung der Beteiligten ins Leben gerufen wurde, sondern als vollwertige Band, die genauso vollwertig ist wie die anderen vollwertigen Bands, in denen die einzelnen Musiker aktiv sind – in diesem Fall hätten wir da das fleißig Runden drehende Besetzungskarussell GRIMFIST (Gitarrist Ole Walaunet), HELHEIM (Bassist/Sänger V'gandr) und AETERNUS (auch V'gandr; Gitarrist Dreggen). Gründungsmitglied Morden (ex-TAAKE) hat mittlerweile seine Trommelhölzchen eingepackt und wurde durch einen Knaben namens Icanraz (u. a. ABUSED MAJESTY) ersetzt. Okay, das soll schon mal vorkommen.
Nach all der Theorie die alles entscheidende Frage: Braucht man "Monotremata"? Hm, nein, nicht zwingend, weil's einfach zu viele brutale Death-Metal-Alben gibt, die so oder so ähnlich tönen. Aber man muss zugeben, dass man der Platte die Erfahrung der Mitwirkenden anhört. Zudem ist es geschmackssicher und absolut nie verkehrt, eine Todesblei-Scheibe mit einem "Hellraiser"-Zitat beginnen und danach die, äh, Hölle losbrechen zu lassen. Und mit 'Existence Futile' und 'Waste Of Life' brennt's auch sofort lichterloh: ordentliches Highspeed-Geschnetzel ohne Schlenker. Dabei bleibt's allerdings nicht bis zum Ende, was dem Unterhaltungsfaktor zugute kommt. Das Tempo wird immer wieder zurückgenommen, und gerade Songs wie das finstere 'Delusions Of Grandeur', 'Monotremata', das thrashige 'The Meaning Of Nothing' und 'An Eye For The I', in denen nicht geblastet wird, bis die Toten auferstehen, sind die stärksten des Albums – auch weil sich die Eingängigkeit und Treffsicherheit erhöht. Weiterer angenehmer Nebeneffekt: V'gandrs bitterböse Vocals zwischen Ebergegrunze und "Luzifer hat den Kaffee endgültig auf!" kommen noch besser zur Geltung. Saubere Performance!
Dass DEATHCON die Tore nach etwas mehr als 'ner halben Stunde schon wieder dichtmachen (der überflüssige "Megalomania Remix" von 'Delusions Of Grandeur' kann getrost von der Spielzeit abgezogen werden), ist letztlich nicht der Oberknaller, aber im Prinzip wird während dieser Zeit auch alles gesagt, was zu sagen ist. Death-Metaller können dieser Ansprache ziemlich gefahrlos lauschen, sollten sich aber vorher bewusst sein, dass sie dieses Jahr schon einige Male weitaus deutlichere Worte vernommen haben.
Anspieltipps: Delusions Of Grandeur, The Meaning Of Nothing, Monotremata
- Redakteur:
- Oliver Schneider