DEATHCRUSH - Megazone
Mehr über Deathcrush
- Genre:
- Noise / Acid Punk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Apollon Records
- Release:
- 31.05.2019
- Ego
- PushPushPush
- Khmer Rich
- Dumb
- Filthy Sweet
- Bedpost
- Trust Me
- Daemon
- State Of The Union
Wilder Noise-Mix aus dem hohen Norden
Eigentümlich, eigenwillig und schwer verdaulich - so geben sich die Norweger DEATHCRUSH auf ihrem Debütalbum "Megazone" und haben damit einen ganz schönen Brocken Musik erschaffen, der erst einmal ein paar Hörduchläufe braucht, bevor sich aus dem wilden Songgewitter erste rote Fäden herausschälen. Wer musikalisch dank des Namens, für den offensichtlich die erste EP der legendären Landsmänner MAYHEM Pate gestanden hat, mit einem ordentlichen Black-Metal-Abriss rechnet, der ist auf der ganz falschen Fährte. Stattdessen serviert die Truppe aus Oslo einen wilden Mix aus Acid Punk, Noise Rock und Electro Pop.
Der Einstieg fällt dabei glücklicherweise mit dem recht eingängigen Opener 'Ego' noch gemäßigt aus, was die erste Berührung mit dem ungewöhnlichen Stilmix des Vierers noch recht angenehm gestaltet. Danach entwickelt sich "Megazone" aber immer weiter zu einer echten Herausforderung, bei der zwischen wilden Noise-Attacken die eigentlichen Songstrukturen immer schwerer zu finden sind. Musikalisch gehen die Jungs um Fronterin Linn Lystadnes dabei wirklich ausgereift zu Werke und beweisen ihre Talente an verschiedensten Instrumenten. Erlaubt ist dabei eigentlich alles, was verrückte Klänge erzeugt und damit weiter zur Verstörung des Hörers beiträgt. Linn garniert das Ganze schlussendlich mit ihrer sehr wandelbaren und ausdrucksstarken Stimme, die im Mix des Silberlings allerdings leider allzu oft etwas untergeht. Gerade in Sachen Produktion haben sich die Norweger nämlich an der heimischen Black-Metal-Szene orientiert und lassen sämtliche moderne Standards links liegen, was den Sound des Silberlings wohl nur für Lo-Fi-Puristen zu einem Genuss machen wird.
Was macht man also schlussendlich aus "Megazone"? Auf jeden Fall muss man sich für den Genuss des Erstlings von DEATHCRUSH in der richtigen Stimmung befinden und Lust darauf haben, sich komplett auf das Album einzulassen. Ist das gegeben, dann kann die Scheibe durchaus wachsen und Fans von abgedrehten Noise-Collagen viel Freude bereiten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs