DEATHCULT - Cult Of The Dragon
Mehr über Deathcult
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Karisma Records
- Release:
- 09.07.2007
- New Evil
- Anti Human = Anti Life
- Cruel Celestial Spirits
- Sieg Heil Satan
- Man Of Kutu
- Future Denied
- Desolate And Lucifer
- Black Metal (The Sign Of Pure Evil)
Eigentlich cool: Es ist äußerst roher Black Metal, der da aus den Boxen schallt. Richtig fies, schon allein diese kreischige Stimme. Und dann diese Atmosphäre: Finster wie in alten MAYHEM-Tagen, rasend schnell und eisig, brutal und unnachgiebig, mit genau der richtigen Produktion versehen, die solch ein ungeschliffener Black-Metal-Stein braucht. Allerdings gibt es bei DEATHCULTs "Cult Of The Dragon" ein richtig fettes Problem. Denn trotz der dargebotenen musikalischen Güte lässt sich das Album auf keinen Fall empfehlen. Das liegt an mehreren Sachen.
Einmal sind es die mitwirkenden Personen: Herr Ekkel als Gitarrist und Hoest als klampfender Sänger sind als Musiker bei TAAKE bekannt. Oder besser berüchtigt: Hoest kam in Essen in diesem Jahr bei einem Konzert mit einem aufgemalten Hakenkreuz auf die Bühne. Dazu bespuckte und beschmiss er das Publikum mit Glasflaschen. Damit schaffte er es innerhalb von einigen Tagen, dass seine Band unter anderem vom Billing des Party.San und des Ragnarök-Festivals verbannt wurde sowie ihren deutschen Plattenhändler verlor - weil auch die veröffentlichten Statements nach dem Vorfall von einem geistigen Kleingärtnertum zeugten, das erst einmal überboten werden will. "We will now censor certain symbols for the rest of the tour, and we truly apologize to all of our collaborators who might get problems because of the Essen swastika scandal (except for the Untermensch owner of that club; you can go suck a Muslim)!", war bloß einer der Kommentare, die Hoest damals im Namen seiner Band schrieb. Auf DEATHCULT geht die Lust an Provokation weiter: Wie sonst lässt sich ein primitiv-bescheuerter Songtitel wie 'Sieg Heil Satan' erklären? So bleibt zwar ein nettes Stück Black Metal, aber eben auch eine deutliche Abneigung, solchen Typen noch Geld für ihre seltsamen Hirnverdrehungen geben zu wollen. Vielleicht hilft manchen Fans gegen solche Gewissensbisse der Griff zu CD-Kopierprogrammen? Oder noch besser: Die Gewissheit, dass es viele andere raue Black-Metal-Bands gibt, die ähnlich gute Musik machen - und nicht mit Nazi-Kacke auf sich aufmerksam machen müssen.
Anspieltipp: Nichts.
- Redakteur:
- Henri Kramer