DEATHSTARS - Night Electric Night
Mehr über Deathstars
- Genre:
- Elektro Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 30.01.2009
- Chertograd
- Night Electric Night
- Death Dies Hard
- The Mark Of The Gun
- Via The End
- Blood Stains Blondes
- Babylon
- The Fuel Ignites
- Arclight
- Venus In Arms
- Opium
Mit Album Nummer drei geht es noch näher an die Basis.
Das dritte Album nach drei Jahren Studiopause: Im Lager der DEATHSTARS war in den vergangenen Monaten reichlich Zeit, um an der Konzeption des "Termination Bliss"-Nachfolgers zu werkeln und die gute Entwicklung des zweiten Silberlings weiter zu forcieren. Ein erstes Resultat dieser Arbeiten ist bereits nach wenigen Sekunden von "Night Electric Night" spürbar. Die opulenten, flächendeckenden Synthies wurden nahezu komplett aus der Musik verbannt und machen viel mehr Raum für einen organischeren Sound, in dem auch die Gitarren ihren PLatz gefunden haben. Ein Schritt in eine angenehme Richtung, keine Frage, doch was ist mit dem Songwriting?
Tja, leider entpuppt sich Letzteres auf dem dritten DEATHSTARS-Album als äußerst wankelmütig und verschafft den Eindruck, als habe sich die Band bis zuletzt hinter ihren glamourösen Synthesizern versteckt. Gerade in der ersten Hälfte von "Night Electric Night" lassen sich die Highlights auf ein sehr kleines Maß reduzieren und beschränken sich vornehmlich auf das eindringliche 'Chertograd'. Hier stimmt die Durchschlagskraft, die Symbiose aus dem flüsternden Sprechgesang und den wechselhaften Melodien funktioniert, und auch das Hauptthema hat Potenzial, sich langfristig festzusetzen. Im Vergleich damit haben es gewöhnliche Kompositionen wie 'The Mark Of The Gun' und 'Night Electric Night' relativ schwer; eine leichte Affinität zu Schockrocker Manson ist erkennbar, jedoch verlieren sich auch diese Songs in ihren langatmigen Arrangements und vermögen es einfach nicht, mit prickelnden Refrains auf den Punkt zu kommen.
Allerdings wissen die DEATHSTARS sich im späteren Verlauf deutlich zu steigern. Epische Stücke wie 'Via The End' und 'Blood Stains Blondes' überzeugen mit griffigen, anständigen Hooklines, 'The Fuel Ignites' entwickelt endlich den Hymnencharakter, den man in den vorherigen Nummern schmerzlich vermisst hat, und mit 'Babylon' haben die Schweden sogar einen Tanzflächenkracher am Start, der den euphorischen Momenten von Klassikern wie "Antichrist Superstar" in nichts nachsteht. Doch warum nicht schon früher?
Nun, "Night Electric Night" hat durchaus einige starke Momente, geht als basischere Variante des elektrisierenden Vorgängers "Termination Bliss" aber nur bedingt durch. Einem Drittel der Songs fehlt die Überzeugungs- und Durchschlagskraft, und da die Band hier und dort auch ein wenig schematisch agiert ('Arclight', 'Venus In Arms'), ist die dritte Scheibe der DEATHSTARS leider nicht der erhoffte Durchbruchs-Garant. Fans der Band werden zwar sicher nicht enttäuscht sein, doch da man insgeheim etwas mehr von "Night Electric Night" erwarten durfte, hält sich die Begeisterung über die majestätischen Momente mit der Enttäuschung über manch durchschnittlichen Song die Waage. Schade eigentlich.
Anspieltipps: Babylon, The Fuel Ignites, Chertograd
- Redakteur:
- Björn Backes