DEATHSTARS - Termination Bliss
Mehr über Deathstars
- Genre:
- Industrial Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 27.01.2006
- Tongues
- Blitzkrieg
- Motherzone
- Cyanide
- Greatest Fight On Earth
- Play God
- Trinity Fields
- The Last Ammunition
- Virtue To Vice
- Death In Vogue
- Termination Bliss
Als die DEATHSTARS sich vor drei Jahren mit ihrem Debütalbum "Synthetic Generation" der Metalszene offenbarten, sahen die Lästermäuler in diesem schwedischen Industrial-Metal-Projekt lediglich einen unnötigen Hype, der sich sowieso nicht lange halten würde. Nun, man kann zu diesem Urteil stehen, wie man will, aber da sich die Band im Folgenden ziemlich rar machte und das Line-up auch einen Verlust zu beklagen hatte, stellte sich schon die Frage, ob die Band mit dem Nachfolgewerk noch einmal würde punkten können. Denn auch hier scheiden sich die Geister: Die einen fanden "Synthetic Generation" schlichtweg genial und sahen in den DEATHSTARS schon den legtimen Nachfolger zu der Chaostruppe von THE KOVENANT, und die anderen hielten das All-Star-Ensemble für maßlos überbewertet.
Dass die erstgenannte Fraktion schließlich Recht behalten sollte, zeigt nun das lang erwartete zweite Album "Termination Bliss", auf dem sich die zum Quartett geschrumpfte Schwedencombo noch einmal gehörig steigern konnten. Soundtechnisch hat sich nämlich so einiges getan; so bestimmen heuer die sphärischen Parts viel stärker den Gesamtsound der DEATHSTARS. Die Industrial-Rhythmen liefern zwar weiterhin die Basis für den modernen Düstersound, doch der Einsatz der Synthie-Flächen wurde um ein vielfaches gesteigert und führt die Band bisweilen in recht spacige, teils auch epische Sphären, was den elf Songs auch ziemlich gut zu Gesicht steht. Im getragenen 'Virtue To Vice' zum Beispiel bewegt man sich in träumerischer Ferne, bei 'The Last Ammunition' geben die programmierten Keyboards vollständig den Ton an, und in 'Greatest Fight On Earth' fügt man mit dem zusätzlichen Frauengesang noch ein weiteres wichtiges Element hinzu, das dieser Nummer genauso wie dem Opener 'Tongues' eine recht daramtische, um nicht zu sagen theatralische Note verleiht.
Ihre Berechtigung als Metalband haben die DEATHSTARS aber zweifelsohne, denn trotz der ausgiebigen synthetischen Untermalung haben die heftigen Stampfriffs genügend Entfaltungsfreiräume, die vor allem im RAMMSTEIN-artigen 'Blitzkrieg' und dem überraschend rockigen 'Play God' genutzt werden. Außerdem ist der Sound der Scheibe derart wuchtig und fett, dass einem so oder so die Ohren weggepustet werden, egal ob nun sanft oder mit den Stakkato-Riff-Attacken.
Was die Platte aber letztendlich so stark macht, ist die Konstanz. Keine Aussetzer, keine Lückenfüller, sondern nur potenzielle Clubhits, von denen man mehr als die Hälfte in kürzester Zeit verinnerlicht hat. Mit den DEATHSTARS ist also nach wie vor zu rechnen, und bevor man die Band blindwegs kritisiert, sollte man sich bitte erstmal einen Eindruck von "Termination Bliss" verschaffen. Die Band ist nämlich - und das stellt sie hier klar unter Beweis - weder Eintagsfliege noch schön geredeter Hype!
Anspieltipps: Tongues, Greatest Fight On Earth, Cyanide, Virtue To Vice
- Redakteur:
- Björn Backes