DEATHTINY - Come To Life
Mehr über Deathtiny
- Genre:
- Melodic Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- STF Records / CMS
- Release:
- 22.09.2017
- Path No. 8
- Come To Life
- I Decide
- Left In Mud
- Wearing Death
- Time Is Now
- Cold Light
- The Wall
- The Awakening
- Distant Fire
- Prescribed Mind Decay
Noch recht unspektakulärer Female Fronted Metal.
Melodic Dark Metal war mir als Stil bisher komplett unbekannt, die Gruppe DEATHTINY ebenso. Da beides aber irgendwie interessant klingt, habe ich mich dazu entschieden das aktuelle Album "Come To Life" zu reviewen. Die Band kommt aus Baden-Württemberg, ist seit 2003 am Start und bei der aktuellen Scheibe handelt es sich um den dritten Longplayer. Zusätzlich wurden bisher ein Demo, eine EP sowie eine Single veröffentlicht.
Bereits beim ersten Song ist klar, was es mit der Genrebezeichnung auf sich hat. Female Fronted Metal mit Gothic-Anleihen, so würde ich das Ganze bezeichnen. Zugegeben, Melodic Dark Metal klingt dann doch eine ganze Ecke spannender. Vergleichen kann man das Dargebotene am ehesten mit LEAVES EYES' oder WITHIN TEMPTATION sowie deren Ablegern.
Die Songs sind alle sehr eingängig komponiert, enthalten neben dem Frauengesang auch Shouts und sind von Keyboard-Texturen und Melodien unterlegt. Leider sind die Tracks alle sehr simpel gestrickt, viel zu selten gibt es mitreißende Gitarren- oder Keyboardmelodien zu hören. Auch die Riffs sind sehr einfach gehalten. Interessante Ansätze bieten zwar viele Lieder, doch diese wurden leider nicht konsequent genug weiterverfolgt und beschränken sich nur auf einzelne Fragmente. Schade, hier hätte man deutlich mehr rausholen können, aber das durchaus vorhandene Potential wird leider nur wenig ausgeschöpft.
Auch der Gesang kann nicht gänzlich überzeugen. Er ist zwar abwechslungsreich gestaltet und bietet vom rockigen bis zum klassischen Stil viele Facetten, klingt dafür aber an vielen Stellen aber einfach anstrengend bis nervig. Bei den Shouts/Growls ist auch noch ordentlich Luft nach oben, die kommen manchmal viel zu zahm daher. Das bereits angesprochene Problem der unspektakulären Melodien kommt auch hier wieder zum Tragen. Ich kann mich nur wiederholen: Potential ist vorhanden, aber es reicht noch lange nicht, um einem Vergleich mit den bekannten Genrekollegen standhalten zu können.
Komplett überzeugen kann DEATHTINY auch auf "Come To Life" noch nicht, denn die Songs haben einfach noch zu viele offensichtliche Mängel. Das Songwriting besitzt zwar gute Ansätze, die den Hörer aber aufgrund der unspektakulären Melodien und Riffs nicht mitreißen. Auch der Gesang ist noch ausbaufähig. Dass die Musik jetzt großartig Emotionen hervorrufen würde, kann ich leider auch nicht behaupten. Dafür ist das alles noch nicht ausgereift genug und zu simpel gestrickt. Die Liste der Bands, bei denen man sowas schon in wesentlicher besserer und interessanterer Form vorgesetzt bekommen hat, ist dann doch recht lang. Sollte DEATHTINY in der Zukunft in diese Regionen vorstoßen wollen, müssen da noch einige Schippen draufgepackt werden. In der derzeitigen Form würde ich aber eher zu den ausreichend vorhandenen Alternativen raten.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner