DEBBIE RAY - Slave To The System
Mehr über Debbie Ray
- Genre:
- Hard / Sleaze / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metalapolis Records
- Release:
- 29.09.2017
- American Nightmare
- Slave To The System
- All You Need Is Rock'n'Roll
- Too Late To Pray
- Made To Cry
- Way Out Of Wasteland
- Sorry!
- Beautiful Monday
- Promises
- Find Myself
- Gotta Get It Right
- Living Without You
Energetisches Heavy-Rock-Album aus der Talentschmiede Schwedens.
Es ist schon wirklich erstaunlich, welche hohe Qualität derzeit im Hardrock-Sektor aus Schweden kommt. DEBBIE RAY ist ein Trio aus Göteborg, veröffentlicht mit "Slave To The System" sein zweites reguläres Album und bewegt sich musikalisch irgendwo in der Schnittmenge von MÖTLEY CRÜE und vor allem SKID ROW zur "Slave To The Grind"-Phase. Das ist mal sleazig, mal hart rockend – und immer mit dem feinen Gespür für eingängige Melodien ausgestattet.
Der große Pluspunkt von DEBBIE RAY ist sicherlich Sänger/Gitarrist Reine Heyer, der eine amtlich Rockröhre besitzt und sowohl in den härteren wie auch balladesken Momenten zu überzeugen weiß. Mir persönlich gefallen die Drei vor allem dann am besten, wenn sie es richtig krachen lassen, die kräftigen Klampfen schön braten und das Tempo angezogen wird. Gerade das Eröffnungsdoppel 'American Nightmare' und das Titelstück wecken selige Erinnerung an die Hochphase von Sebastian Bach und Kollegen. Die Songs treten mächtig in den Hintern, fahren direkt ins Beinkleid und besitzen großartige Hooklines. Doch auch Songs wie 'Find Myself', 'Gotta Get It Right', 'Sorry!' oder 'Way Out Of Wasteland' dürfen gerne auf der Habenseite verbucht werden und wissen vor allem durch ihre Energie zu überzeugen. Diese geht den Herrschaften jedoch etwas abhanden, wenn sie das Tempo herausnehmen und zunehmend der Sunset Strip und Glam-Faktor durchschimmert ('Made To Cry', 'Too Late To Pray', 'All You Need Is Rock'n'Roll'). Ein Problem der Scheibe ist nämlich, dass sich die Songstrukturen und Dynamikspielchen ständig wiederholen und mit fortlaufender Spielzeit beginnen, auf hohem Niveau zu langweilen. Trotz guter Songs fehlen ein wenig die Überraschungen und großen Aha-Effekte auf der Platte. Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch die Produktion, die zwar modern aus den Boxen scheppert, aber an manchen Stellen (vor allem beim Schlagzeug) übersteuert wirkt. Aufpassen!
Trotzdem ist "Slave To The System" ein starkes Heavy-Rock-Album, das mir von der gitarrenorientierten Ausrichtung her sehr zusagt und ein paar wirklich tolle Songs beinhaltet, die unbedingt auf die Bühnen der Republik gehören. Sollten Genrefans auf jeden Fall antesten.
Anspieltipps: Slave To The System, American Nightmare, Gotta Get It Right
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach