DECAPITATED - The Negation
Mehr über Decapitated
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Earache/SPV
- Release:
- 09.02.2004
- The Fury
- Three-Dimensional Defect
- Lying And Weak
- Sensual Sickness
- Calling
- The Negation
- Long-Desired Dementia
- The Empty Throne
Wer sich in der polnischen Death-Metal-Szene ein bisschen auskennt, dem ist auch sicher der Name DECAPITATED ein Begriff, die Truppe, welche bereits im zarten Durchschnittsalter von 18 Jahren mit ihrem Debüt "Winds Of Creation" für Furore sorgen konnte und auf lange Sicht hin schon als der legigtime Nachfolger von MORBID ANGEL gehandelt wurde.
Das nachfolgende "Nihility" bestätigte den hohen musikalischen und technischen Anspruch, den DECAPITATED an ihr eigenes Material hatten und gehörte vor zwei Jahren zu den besten Extrem-Metal-Scheiben des gesamten Jahres.
Dementsprechend neugierig war ich daher auch auf das neue Werk der Polen. "The Negation" heißt dieses und bietet einmal mehr brutalen US-inspirierten Death Metal, der jedoch nicht mehr ganz so technisch ausgefallen ist wie auf den beiden Vorgängern.
Anno 2004 gehen DECAPITATED nämlich wesentlich straighter zur Sache und bieten nur noch selten verspielte Breaks oder vertrackte Schlagzeugparts. Zwar wechselt das Quintett immer wieder die Geschwindigkeit und bietet auch die ein oder andere progressivere Passage, insgesamt sind die acht Nummern von "The Negation" jedoch sehr direkt gespielt.
Dabei reicht die Spanne einmal mehr von schleppenden Brutalo-Walzen wie `Long-Desired Dementia´ über Midtempo-Banger der Marke `The Empty Throne´ bis hin zu den eindeutig schnelleren Songs wie `Lying And Weak´. Und gerade die letztgenannte Kategorie ist es, die auf "The Negation" am meisten überzeugen kann. Immer dann, wenn DECAPITATED das Gaspedal kräftig durchtreten, wie ansonsten noch bei `The Fury´, treten sie so richtig Arsch und genügen dem Anspruch, eine der besten Death-Metal-Bands der gesamten Szene zu sein.
Die Midtempo-Stücke sind über weite Strecken zwar auch gut bis sehr gut, besitzen aber speziell zur Mitte der Scheibe hin trotz dezenter technischer Spielereien einige Längen wie z.B. bei `Sensual Sickness´.
Glücklicherweise wird im direkten Anschluss wieder alles besser und mit dem von sehr harten schleppenden Riffs begleiteten Titeltrack und dem bereits angesprochenen `Long-Desired Dementia´ haben die Polen noch zwei echte Hochkaräter im Gepäck, die sich vor der wieder erstarkten internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken brauchen.
Dies braucht "The Negation" als Gesamtwerk ebenfalls nicht und das, obwohl ich die Platte einen kleinen Tick schwächer finde als den direkten Vorgänger "Nihilty". Aber trotzdem findet sich hier ein halbes Dutzend exzellenter Death-Metal-Kracher, die man als Fan des amerikanischen (und natürlich des polnischen) Todesstahls dringend mal antesten sollte - auch wenn eine Spielzeit von weniger als 30 Minuten ganz klar indiskutabel ist!
Anspieltipps: The Fury, Three-Dimensional Defect, Long-Desired Dementia
- Redakteur:
- Björn Backes