DECAYING DAYS - The Fire Of A Thousand Suns
Mehr über Decaying Days
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 16.03.2017
- 45-08-06
- Eye Of The Storm
- Waves Of Neglect
- Empty World
- A Thousand Suns
- The Fall Of Nightmares
- Forever Gone
- Long Way Down
- Fire
- Stargazers
- Tempest
Bärenstarkes Debüt der Münsteraner.
So langsam scheint die Bundesrepublik zum neuen Mekka des melodischen Todesstahls zu mutieren, denn immer mehr und mehr Nachwuchsbands widmen sich diesem Genre, das seinen Ursprung in der schwedischen Metropole Göteborg hat. Da bilden auch die Münsteraner DECAYING DAYS keine Ausnahme, die bereits seit dem Jahr 2010 in der lokalen Szene aktiv sind, jedoch bisher erst mit einer Demo-CD im Jahr 2013 auf sich aufmerksam machen konnten. Im vergangenen Jahr hat sich der Vierer nun aber unter der Leitung von Jörg Uken im Soundlodge-Studio eingefunden, um das offizielle Debüt "The Fire Of A Thousand Suns" einzuzimmern, das dieser Tage in Eigenregie auf den Markt gebracht wird.
Ein kurzer Blick auf die Besetzungsliste macht dann auch schnell klar, wohin die musikalische Reise gehen wird, immerhin kennt der eingefleischte Genre-Fan sicher einige der Beteiligten, die schon in Bands wie ORDER TO RUIN oder FORLON TALES aktiv waren. Im Gegensatz zu ihren ehemaligen Kappelen orientieren sich die Jungs mit den elf Kompositionen des Erstlings aber weniger an den klassischen Vertretern der Göteborger Schule, sondern schielen viel mehr in Richtung der schwermütigen Doom-Melodien, die vor allem Acts wie INSOMNIUM oder BEFORE THE DAWN in den vergangenen Jahren salonfähig gemacht haben. Kein Wunder also, dass nach dem kurzen Intro '45-08-06' der eigentliche Opener 'Eye Of The Storm' direkt mit tonnenschweren Riffs und leicht melancholischer Melodieführung auftrumpft.
Schnell fällt dabei auch auf, dass Daniel Maurer und Tobias Müller an den beiden Gitarren ein wunderbares Händchen für eingängige Leads mitbringen. Ganz besonders eindrucksvoll gelingt dem Duo das auf Tracks wie 'Empty World', 'Long Way Down' oder dem Mini-Epos 'A Thousand Suns', die allesamt direkt ins Ohr gehen und dementsprechend auch glasklares Hit-Potential beweisen. Den absoluten Höhepunkt haben die Jungs allerdings im hinteren Teil des Silberlings versteckt, wo sie mit dem grandiosen 'Stargazers' auf Augenhöhe mit den eigenen Vorbildern und den großen Helden des Gothenburg-Sounds agieren. Nur die Positionierung des Songs ist vielleicht etwas unglücklich, denn als Opener und Single hätte dieses Melo-Death-Feuerwerk sicher noch einmal deutlich mehr Interesse in Genre-Kreisen wecken können.
Dieses Manko bleibt schlussendlich aber mein einziger unbedeutender Kritikpunkt an einem ansonsten rundum gelungenen Debüt. Natürlich darf man von der Truppe aus Münster keine musikalische Revolution erwarten, dafür orientieren sie sich aktuell noch zu sehr an den eigenen Helden. Gleichzeitig hat der Vierer aber ein so perfektes Gespür für feines Songwriting, dass der Mangel an Eigenständigkeit kaum ins Gewicht fällt. Dementsprechend sollte sich jeder Melo-Deather den Namen DECAYING DAYS auch dringend notieren, denn mit "The Fire Of A Thousand Suns" haben die Jungs die erste Underground-Überraschung des Jahres abgeliefert!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs