DECLARED DEAD - Necrodeist
Mehr über Declared Dead
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 16.07.2024
- Sanguinary Libations
- Manifest The Present
- A Crowning Bereavement
- Ziggurat Of Eschaton
- Circling The Drain
- As The Mystery Unfolds
- Liquidation Of Anachronisms
- A God Amongst Ruins
- The Soul Grifter
- Gateway To The Cosmic Garden
Zehn Jahre. Zehn Alben. Zehn Songs. Zehnmal voll daneben!
Einer der größten Nachteile des digitalen Zeitalters besteht sicherlich daran, dass jeder Künstler in seinem privaten Homestudio allen möglichen Quatsch aufnehmen und ihn auch prompt in die Welten des Internets schleusen kann. Portale wie Bandcamp offerieren hier teilweise schon ziemlich absurde Diskografien von vermeintlichen Newcomern, die in den ersten drei Jahren ihres Bestehens schon von 50 verschiedenen Artworks grüßen. Ganz so viele Platten haben die Belgier von DECLARED DEAD noch nicht eingetrümmert, allerdings veröffentlicht man zum Abschluss der ersten gemeinsamen Dekade dann auch das zehnte Full-Length-Werk. Und sollten hier nicht irgendwelche wundersamen Dinge geschehen sein, kann man bei der quantitativen Flut schon fast vermuten, dass 'Masse statt Klasse' hier die Devise gewesen ist.
Um jeglichen Spoiler-Alarm auch direkt im Keim zu ersticken: Nein, bei DECLARED DEAD hat es keine Wunder gegeben, dabei wären sie so dringend nötig, um aus einer wenig talentierten Combo eine Band zu machen, die zumindest im heimischen Underground ein wenig punkten kann. Was die Truppe nämlich auf ihrem Jubiläumsalbum fabriziert, ist musikalisch weitestgehend indiskutabel und vom kreativen Standpunkt her nicht mehr als eine chaotische Aneinanderreihung Thrash-affiner Songfragmente, deren ganz seltene Aha-Momente spätestens dann zerstört werden, wenn Frontmann und Hauptsongwriter Anders Milovovich den Versuch antritt, an den Vocals so etwas Ähnliches wie Gesang anzustimmen. Doch irgendwo im inspirativen Dunstkreis von Dave Mustaine und Bobby Ellsworth bleibt er mehrere Klassen weiter unten hängen und geht einem mit seiner Performance recht schnell ordentlich auf den Keks. Diesen Effekt versucht DECLARED DEAD schließlich mit einigen irrwitzigen, vermeintlich progressiven Wendungen und die Hinzunahme stilfremder Elemente zu kaschieren, aber auch hier regiert eigentlich nur das Chaos, welches die Sache zumindest insofern abrundet, als hier an keiner Stelle auch nur irgendetwas stimmig ist.
Dass die Band mit "Necrodeist" ihren zehnten Longplayer realisiert hat, ist daher auch in der Kürze der Zeit nicht verwunderlich. Die Qualität muss leider weit hinter der Quantität zurückstecken.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes