DECLINE OF THE I - Inhibition
Mehr über Decline Of The I
- Genre:
- Avantgarde Black Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Agonia Records / Soulfood
- Release:
- 28.09.2012
- Où Se Trouve La Mort?
- The End Of A Sub-Elitist Addiction
- Art Or Cancer
- The Other Rat
- Mother And Whore
- Static Involution
- L'indécision D'être
- Keeping The Structure
Verstörender Noise-Black-Metal mit typisch-französischer Note
Ist es Fluch oder Segen, wenn man einer Platte ihre Herkunft schon nachsagen kann, ohne übrhaupt einen Blick auf die weiteren Details des Künstlers geworfen zu haben? Bei den Franzosen von DECLINE OF THE I spürt man schon in den ersten Sekunden die Einflüsse solcher Bands wie ANOREXIA NERVOSA, die auf dem avantgardistischen Pfad der Untugenden bereits in den späten Neunzigern Bahnbrechendes leisteten. Allerdings kommen Mastermind A.K. und seine drei Begleiter zu keiner Sekunde an die Klasse solcher Platten wie "Drudenhaus" heran, weil sie hierzu viel zu abgedreht und unzuammenhängend komponieren. "Inhibition" wirkt daher oft genug ziemlich abschreckend und nervenaufreibend, weil die Band zu häufig die Kontrolle über ihr Handeln aus der Hand gibt.
Was im ziemlich langen 'The End Of A Sub-Elitist Addiction' noch viel versprechend und vor allem vielfältig startet, entwickelt sich im weiteren Verlauf der neuen Scheibe zu einer Zerreißprobe für das individuelle Nervenkostüm. 'The Other Rat' mit seinem irrwitzigen Horror-Flair betäubt den guten Geschmack nachhaltig, das avantgardistische 'Mother And Whore' mit seinen flehenden Female-Screams ist trotz feiner musikalischer Rahmenbehandlung abtörnend, und die elektronischen Parts in 'Static Involution' sind auch kein euphorisierendes Stilmittel, das die experimentellen Arrangements in Harmonie mit dem Geist des Zuhörers bringen könnte. Lediglich die schwarzmetallisch gefärbten Rausschmeißer 'L'indecision D'être' und 'Keeping The Structure' sind gefällig, da hier auch strukturierter gearbeitet wird, ohne dabei die innovativ-verspielte Seite zu vernachlässigen. Hier reichen DECLINE OF THE I dann urplötzlich doch an die Klasse ihrer vermeintlichen Idole heran, beweisen ein Gespür für mitreißende Progression und gewinnen vor allem wieder die Kontrolle über das zuvor heftig tobende Chaos.
Nichtsdestoweniger ist "Inhibition" keine Platte, die Post-Black-Metal-Anhänger dringend in ihrer Einkaufsplanung berücksichtigen müssten. Zu häufig turnt das französiche Quartett im Nirgendwo zwischen Avantgarde und finsterem, rauen Metal und verliert die Songs als solche aus den Augen.
Anspieltipp: Keeping The Structure
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes