DECREPID - Suffered Existence (Re-Release)
Mehr über Decrepid
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Brutal Records
- Release:
- 17.01.2025
- Intro
- Brutal Suppression
- Dahmer
- In The Flesh
- Suffered Existence
- Burial Execution
- The Dead Sea
- Reflection Of Possession
- The Grind
- Outro
Neuauflage eines vergessenen Juwels.
Es gibt sie immer noch, diese verborgenen Perlen des frühen extremen Metal, die seinerzeit im Underground mächtig Beachtung gefunden haben, dann aber plötzlich in der Versenkung verschwunden sind, weil ihre Urheber ebenfalls das Zeitliche gesegnet haben. "Suffered Existence" gehört definitiv zu den kleinen Juwelen des amerikanischen Death Metals, fand seinerzeit aber nicht ganz so viel Beachtung wie die zahlreichen Releases aus dem Großraum Tampa, bzw. den Morrisound-Produktionen, die Anfang der 90er (auch völlig zurecht) blind verpflichtet werden konnten. DECREPID aus Pittsburgh hatte dieses Glück nicht, wollte mit dem Debütalbum zwar auf der Überholspur ein bisschen vom großen Kuchen abbekommen, entschied sich aber kurz nach dem Release, das Feld vollständig der Konkurrenz zu überlassen und sich wieder anderen Dingen zu widmen.
Dass es die Truppe definitiv etwas weiter hätte bringen können, kann man nun auf dem Re-Release von "Suffered Existence" erfahren. Das erste und einzige DECREPID-Album wurde noch einmal neu gemastert, dies jedoch ohne spürbare Effekte, denn der teils etwas Bass-lastige Sound klingt immer noch herrlich rumpelig und wurde für die Erstvariante auf Tape und Vinyl nur geringfügig angepasst. Gut so, denn am Original werden Verfechter des Underground-Todesbleis sicherlich nicht viel aussetzen können. DECREPID trümmert hier technisch und brachial, hat die Brechstange schon an der Studiotüre abgegeben, weil hier nicht mit Vollgas losgebolzt wird, sondern sucht sein Heil in doomigen Strukturen, perfekt initiierten Tempowechseln und einigen thrashigen Nuancen, die auf eine Vorliebe für AUTOPSY und POSSESSED gleichermaßen schließen lassen.
Mit 'In The Flesh', 'The Dead Sea' und vor allem dem Titelsong hat die Band immer noch genügend schlagfertige Argumente parat, die auch mehr als 30 Jahre nach dem ursprünglichen Release noch zünden. Interessant wäre lediglich, jetzt einmal zu hören, wie das Teil mit moderner Produktion klingen könnte, doch diesen Nachweis wird DECREPID wohl auf ewig schuldig bleiben, da nicht davon auszugehen ist, dass man sich etliche Jahre nach dem Split noch mal reformieren wird. Was bleibt ist jedoch ein richtig geiler, verdammt verrohter Silberling, der den Zeitgeist der Death-Metal-Szene Mitte der 90er richtig gut zusammenfasst und daher auch heute noch absolut empfehlenswert ist!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes