DEDICATION - The Enemy Within
Mehr über Dedication
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Sleaszy Rider / CMS
- Release:
- 07.11.2008
- Thunder And Lightning
- Walk Into The Fire
- Use Your Mind
- Waiting
- In Search For The Truth
- Evil Eyes
- No Way Out
- Heavenly Divine
- Salvation
- Much Too Late
Klassischer Heavy Metal aus Schweden. Hier sind richtige Könner am Werk.
Die Schweden DEDICATION sind eine jener Bands, die aufgrund von permanenten Besetzungswechseln am Gesang keine richtige Konstanz und kein richtiges Gesicht bekommen. Zu allem Überfluss haben sie für ihr zweites Album "The Enemy Within" auch noch beim griechischen Label Sleaszy Rider Records unterschrieben, welches wegen Finanzschwierigkeiten über ein Jahr auf Eis lag. Deshalb erscheint das Album, das bereits 2006 eingespielt wurde und 2007 veröffentlicht werden sollte, erst im Herbst 2008. Eine Odyssey durch Businessschwierigkeiten, die einer Band eigentlich nicht wirklich gut tun kann.
Dabei hat die Band ihr Handwerk sehr gut und früh gelernt. Ursprünglich wurde DEDICATION nämlich 1999 als Coverband gegründet, die sich mit allerhand Klassikern der Metalgeschichte über Wasser halten konnte. Im richtigen Leben gehen sie zwar etwas flotter an die Sache heran, man hört aber die gute alte Schule von beispielsweise IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST in Sachen Melodieführung und Songwriting deutlich heraus. Gerade im Gesangsbereich und bei den Chören erinnert mich das Quartett sogar an ihre Landsmänner von MORGANA LEFAY oder die Deutschen PERZONAL WAR. Musikalisch ist alles etwas klassischer angehaucht, also wenige Dissonanzen, teilweise schön rockig und immer darauf abgezielt, in einem speziellen Muster zu bleiben, so dass man bloß niemanden verschrecken könnte. Das ist aber auch genau das Problem der Scheibe, denn trotz der unbestrittenen Qualität der Musiker und ihren Songs klingen sie wie bereits x-Mal gehört und neu aufbereitet. Wen das nicht stört, der dürfte an klassischen Metalsongs wie 'Use Your Mind', 'In Search For The Truth' und 'Thunder And Lightning' oder flotten Vertretern wie 'Heavenly Divine', 'Walk Into The Fire' oder 'No Way Out' seine wahre Freude haben. Die Songs werden stets mit einer gehörigen Portion Pathos und reichlich Klischee serviert, die darüber hinaus von teils sehr starken Riffs, tollen Soli und vielen Gitarrenharmonien gekrönt werden. Melodiefanatiker kommen hier definitiv nicht zu kurz.
Gegenüber dem Debütalbum "Reflections Of Time", das 2004 veröffentlicht wurde, hat sich auch beim aktuellen Werk "The Enemy Within" der Posten am Gesang geändert. So hat für die vorliegende Scheibe Gitarrist Patrik Nyström einfach den vakanten Job übernommen und macht seine Sache außerordentlich gut. Ihm fehlen vielleicht ein bisschen die Magie und markante Ecken und Kanten, hat aber einige schöne Melodien und großartige Refrains im Gepäck. Am Gesang sollte es demnach nicht wirklich scheitern. Mittlerweile hat er das Mikrofon jedoch schon wieder weitergegeben und möchte sich in Zukunft verstärkt auf die Gitarrenarbeit konzentrieren. Die Produktion von "The Enemy Within" ist sauber und nett, allerdings für heutige Standards etwas flach geraten. Hier sollte man bei der nächsten Produktion noch ein paar Schippen drauflegen.
DEDICATION fehlt es insgesamt etwas an Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert, und trotzdem können die Songs für sich alleine größtenteils überzeugen. Leider muss man "The Enemy Within" wohl eher als Übergangsalbum bezeichnen, denn das nächste Werk mit neuer Besetzung steht bereits vor der Tür. Wer aber trotzdem auf coolen Metal der Sorte NOCTURNAL RITES steht, sollte mal Ausschau nach dem Album halten. Dürfte schwer werden, aber jeder hat ja so seine eigenen Tipps und Tricks in dieser Hinsicht.
Anspieltipps: Use Your Mind, Heavenly Divine, Walk Into The Fire
- Redakteur:
- Chris Staubach