DEEP AEON - Temple Of Time
Mehr über Deep Aeon
- Genre:
- Stoner Rock / Desert Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- H 42 Records
- Release:
- 04.04.2015
- Element 24
- High Trip King
- Floating
- With That Priest On The Back Seat
- Noises From Aeon
- River
Den Wüstenrock nach Westdeutschland geholt
Europa muss den Vereinigten Staaten in Sachen Desert Rock längst nichts mehr beweisen – und mit DEEP AEON schickt sich eine weitere Formation aus unseren Landen an, den Amis in ihrer ureigenen Domäne den Rang abzulaufen. Die Herrschaften aus Düsseldorf reproduzieren auf ihrem Debütalbum "Temple Of Time" hoch authentisch besagten Wüstensound: Warme, rauchige Gitarren, flotte und zugleich lässig verschleppte Grooves, Rock'n'Roll-Feeling pur – und vor allem jede Menge Spaß und Leichtigkeit bei der Sache.
Von der ersten bis zur letzten Minute atmet der knackige Sechs-Tracker den bluesig-dämmrigen Charme von KYUSS oder QUEENS OF THE STONE AGE & Co. Wobei DEEP AEON zudem immer wieder ein Augenzwinkern durchblinzeln lässt. Der Opener 'Element 24' hat geradezu Elvis'schen Drive, es ist geradezu unmöglich, bei dieser Nummer ungerührt sitzen zu bleiben – und der verzweifelte Telefonanruf beim Pizzaservice zwischendrin sorgt für zusätzliche Heiterkeit. Ab 'High Trip King' wird dann das Stoner-Flair erhöht, während 'Floating' wiederum eine Spur BILLY TALENT-Drive aufweist. "Temple Of Time" könnte also im Indie-/Alternative-Rock-Schuppen am Stück aufgelegt werden, ohne dass Langeweile aufkäme. Der Highway-Soundtrack 'With That Priest On The Back Seat' (welch ein Titel!) dröhnt betont lässig aus den Boxen - also Scheibe runter, den Arm baumeln lassen und natürlich den kernigen Refrain mitröhren! Mit 'Noises From Aeon' und 'River' geht dieser kurzweiligen Scheibe am Ende allerdings ein klein wenig die Puste aus. Nein, stimmt nicht ganz, es fehlt nur die charmante Nonchalance der ersten vier Nummern. Musikalisch bleibt alles im grünen Bereich.
Sound, Stimmung, auch Lyrics und Artwork – alles bestens auf "Temple Of Time". Es werden keine Bäume ausgerissen, eher gediegen in deren Schatten trägem Nichtstun gefrönt. Innovationspreise gibt’s auch keine, aber von denen kann sich der gemeine Wüstenrocker ja ohnehin nichts kaufen. "Temple Of Time" ist schlicht und ergreifend ein kleines, rotzig-lässiges Stück Desert Rock. Kein Soundtrack für die Ewigkeit, aber ideal für die nächste, schmutzige, kleine Rock'n'Roll-Feier.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Timon Krause