DEEP MACHINE - Rise Of The Machine
Mehr über Deep Machine
- Genre:
- Heavy Metal (NWOBHM)
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- High Roller (Soulfood)
- Release:
- 25.04.2014
- The WIzard
- The Gathering
- The Gladiator
- Warhead
- Black Priestess
- Hell Forest
- Witchild
- Celebrophile
- Whispers In the Black
So geht Metal!
Auch wenn "Rise Of The Machine" der erste Longplayer der Briten ist, kann die Band auf eine endlos lange Historie zurückblicken. Erste Demoaufnahmen datieren zurück ins Jahr 1980, was klar macht, dass die Band zur NWoBHM zu zählen ist. Wie viele Truppen dieser Spielart, hat man sich irgendwann sang- und klanglos aufgelöst, ohne jemals einen offiziellen Tonträger veröffentlicht zu haben, obwohl in den Reihen der Band so illustre Namen, wie Kevin Heybourne und Dave Dufort (ANGEL WITCH) und John Wiggins (TOKYO BLADE) gespielt haben. Lange Rede, kurzer Sinn: Drei der ehemaligen Mitglieder haben sich mit neuem Frontmann und neuem zweiten Gitarristen noch einmal aufgerafft und in den vergangenen Jahren zwei EPs heraus gebracht, die viel Freude bereiten konnten.
Mit 'Whitchild' und dem exzellenten 'Whispers In The Black' stehen zwei Nummern der beiden EPs auf dem Album, das restliche Material ist neu. Wobei man dieses Attribut mit Vorsicht verwenden sollte, denn ich vermute, dass die Songs teilweise bereits in den frühen 80er Jahren geschrieben worden sind. Zumindest klingen sie so. Ein Kompliment, welches größer kaum sein könnte, denn bei DEEP MACHINE stimmen die Zutaten. Sicherlich mag ein junger Gehörgang hier vorschnell den Begriff "hausbacken" attestieren, aber das ist natürlich Unsinn.
Geboten wird lupenreiner Heavy Metal, der kompromisslos nach vorne drückt. Da werden beim Anhören unwillkürlich die Luftklampfen gezückt und fröhlich abgerockt. Bei dieser Spielweise ist es beinahe unvermeidbar, alte Helden zu zitieren, daher amüsiert es mich, wenn ich zum Beispiel im zackigen TYGERS OF PAN TANG-Soundalike 'Hell Forest' plötzlich eine Gedächtnisgitarre der Eisernen Jungfrauen erklingt. Herrlich!
Andere Highlights hören auf so schmackige Namen wie 'The Gathering', stampfen wuchtig grollend durch die Botanik und fräsen sich aufgrund fieser Refrains schnell in die Hirnrinde des Zuhörers. Es geht aber auch leicht episch, wie man im düsteren 'Black Priestess' beweist. Vor allem Sänger Lenny Baxter begeistert hier mit glockenklarem Gesang.
Wer die Gelegenheit hatte, die Band schon einmal live zu erleben, wird wissen, dass die Mannen die oben erwähnten Vergleiche mit anderen Bands sehr humorvoll nimmt. So fragt der optisch stark an einen Metal God erinnernde Sympathieträger hinterm Mikrofon die Menge mehrfach: "breaking the what?" Selbstironie in Bestform.
Wer also auf die alten Helden steht und auf der Suche nach einem tollen (alten) Newcomer ist, der ist bei DEEP MACHINE bestens aufgehoben.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae