DEEP PURPLE - Come Taste The Band (35th Anniversary Edition)
Mehr über Deep Purple
- Genre:
- Blues Rock
- Label:
- CMM GmbH
- Release:
- 25.10.2010
- Comin´Home
- Lady Luck
- Gettin´Tighter
- Dealer
- I Need Love
- Drifter
- Love Child
- This Time Around/Owed To "G"
- You Keep On Moving
- You Keep On Moving (Single Version)
- Comin´Home
- Lady Luck
- Gettin´Tighter
- Dealer
- I Need Love
- You Keep On Moving
- Love Child
- This Time Around
- Owed To "G"
- Drifter
- Same In L.A.
- Bolin/Paice Jam
<p class="MsoNormal">Das Album ist wie ein guter Wein. Er wächst mit den Jahren und vor allem mit den Durchläufen.</p>
DEEP PURPLE sind, ohne wenn und aber, eine lebende Legende, die den damaligen Rock bedeutsam mitprägte und ohne die es die ein oder andere Truppe heutzutage gar nicht geben würde beziehungsweise sogar manche Rock-Größe aus ihr hervorging. Aus diesem Grund ist eine weitere Beschreibung jener Giganten eher unnötig.
Passend zur Deutschland-Tour Ende des Jahres erschien nun auch endlich das insgesamt zehnte Studiowerk in einer schicken und liebevoll gestalteten "35th-Anniversary-Edition". Das erste Werk nach Blackmore und dem ersten (leider auch letzten) von Wunder-Gitarrero Tommy Bolin erblickte 1975 das Licht der Welt und selbstverständlich haben die Songs auch 35 Jahre später nicht ihren funkig-rockigen Glanz und Charme verloren. Als wäre es erst gestern gewesen, wo man sich bei gleich gesinnten Freunden traf und zu den damals viel moderneren Klängen Hughes, Paice und Co. lauschte.
Selbstverständlich könnte ich jetzt die Songs, wie beispielsweise das rockige 'I Need Love', das experimentelle 'Love Child' oder meinen persönlichen All-Time-DEEP-PURPLE-Klassiker 'You Keep On Moving' einzeln auseinanderpflücken, würde dies auch ohne Weiteres tun, wenn mir nicht etliche Kritiker zuvor gekommen wären und sich dieses Unterfangen als eher unnötig herausstellen würde. Somit stellt sich mir, dessen Vater "Come Taste The Band" als Lieblings-DP-Album bereits an den Rock-Pranger stellte, die berechtigte Frage, was solch eine Neuveröffentlichung überhaupt soll.
Auf der ersten CD bekommen die Original-Songs eine mehr als wuchtige Überarbeitung, ohne dabei den typischen PURPLE-Sound in irgendeiner Art und Weise zu entfremden. Es erfolgt, zumindest bei mir, eine kleine Zeitreise zu jenem Tag, wo Songs wie 'This Time Around' und 'Gettin´Tighter' jungfräulich durch meine Gehörwände strömten. Für diejenigen, die "Come Taste The Band" lediglich als LP im Schrank stehen haben, rentiert sich der Kauf bereits jetzt schon.
Auf der zweiten CD, die für Sammler und Fanatiker wohl eher interessant sein dürfte, finden sich Remixe der Original-Songs mit einer, für mich sinnlos, leicht veränderten Tracklist. Sträubt sich bei dem wahrlich fiesen Wort "Remix" jedem gestandenen Rocker jedes Nackenhaar einzeln, kann ich euch alle beruhigen: Hier wurde "lediglich" der Sound deutlich aufgemotzt, ohne dass hierbei der Geist und das Feeling der einzelnen Klassiker darunter leiden mussten. Die Songs klingen sauberer und auch um einiges druckvoller als die eh schon remasterte Version auf der ersten CD.
Es hat sich in 35 Jahren bekanntlich viel in Puncto Produktionsentwicklung getan, wodurch es schon ein schönes Gefühl und Klangerlebnis ist, die Songs druckvoller und präsenter denn je aus den Boxen klingen zu lassen, als es vor mehr als drei Dekaden mein Vater in seinem Party-Keller schon getan hat. Auch hörenswert sind die beiden bislang unveröffentlichen Stücke, das Instrumental 'Same In L.A.', sowie das verspielte 'Bolin/Paice-Jam', obwohl sie alleine einen Pflichtkauf wohl nicht rechtfertigen könnten.
Ob sich eine sogenannte Wiederveröffentlichung im Nachhinein wirklich lohnt, sollte jeder für sich entscheiden. Und wie bei jedem Re-Release verwende auch ich die obligatorischen, letzten Worte: Die-Hard-Fans der Urgesteine haben diese Platte eh schon bei sich in der Vitrine stehen, werden diese sich aber eh nochmals zulegen, für Neueinsteiger und Sammler ist es sicherlich eine rundum gelungene Zusammenstellung. Jedenfalls gestaltet sich dieses famose Package, inklusive dickem Booklet und allerlei Anekdoten und Storys rund ums Album, als würdig, eine Gruppe wie DEEP PURPLE noch einmal in Jedermanns Köpfe zu rufen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp