DEEP PURPLE - In Concert
Mehr über Deep Purple
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Parlophone (Warner)
- Release:
- 13.06.2014
- Introduction
- Highway Star
- Strange Kind Of Woman
- Maybe I'm A Leo
- Smoke On The Water
- Never Before
- Lazy
- Space Truckin'
- Lucille
- Maybe I'm A Leo (Soundcheck)
Tondokument und Musikgeschichte zum Vorzugspreis.
Ein Livealbum von DEEP PURPLE. Ich höre schon einige sagen "Na und?", denn davon gibt es viele. Und üblicherweise bin ich geneigt, zuzustimmen, und einem neuen Live-Release mit etwas Skepsis zu begegnen. Aber "In Concert" ist anders. Doch dazu muss ich etwas ausholen. 1972, 9. März. London. Die BBC hat die Band eingeladen, einen Gig zu spielen, der dann im Radio gesendet werden würde. Heutzutage würde da ein Best Of Set gespielt werden und eine Kette von bekannten Gassenhauern würde die Fans vor den Radios entzücken. Doch DEEP PURPLE machten alles anders. Kein 'Fireball'. 'Child In Time', 'Hush', 'Speed King' oder 'Black Night'. Außer 'Strange Kind Of Woman' vom "Fireball"-Album und einer Coverversion von 'Lucille' gab es ausschließlich neue Songs zu hören, nämlich das Material, das später im gleichen Jahr als "Machine Head" Aufsehen erregen sollte.
Für Fans ist das natürlich ein Stück Bandhistorie. Hier wurde 'Smoke On The Water' erstmals aufgenommen und neben dem seltener in Setlists enthaltenen 'Maybe I'm A Leo', wurde auch das wahrscheinlich seither nie wieder gespielte 'Never Before' aufgeführt. Mindestens das ist für DP-Jünger ein Grund, sich "In Concert" anzuschaffen. Allerdings werden viele die Ausgabe von 1992 bereits im Regal stehen haben. Warum also sollte man sich den Auftritt noch einmal zulegen?
Außer für genannte eingefleischte Fans ist das sicher auch ein berechtigter Einwand. Allerdings litt die Radioshow von Anfang an darunter, dass sie auf eine Stunde zusammengekürzt werden musste. So wurde 'Space Truckin'' kurzerhand erst am Folgetag gesendet, und für die Vinyl-Ausgabe wurden die Ansagen rausgeschnitten und die Trackreihenfolge ziemlich durcheinander gewirbelt. Das alles wurde nun restauriert, wobei es ein kleines Wunder ist, dass die Aufnahmen überhaupt erhalten blieben, da zu der Zeit bei der BBC Bänder immer wieder überspielt worden sind. Der Gig, der auch eine Art Proto-"Made in Japan" darstellt, verströmt nun erstmals ein echtes Live-Feeling und ist dabei von den Originalbändern noch neu abgemischt worden.
Obendrein findet sich mit einer Soundcheck-Version von 'Maybe I'm A Leo' auch eine bisher unveröffentlichte Aufnahme am Ende der CD wieder.
Zusätzlich bietet das zwölfseitige Booklet interessante Hintergrundinformationen und Fotos für Gelegenheits-DP'ler, Fans und auch Sammler. Diese Wiederveröffentlichung kommt zum Mid-Preis in den Handel und ist so der 1992er Version aus obigen Gründen überlegen. Einziger Wermutstropfen ist nun, dass das auf der Doppel-CD enthaltene Konzert für die BBC aus dem Jahr 1970 fehlt. Aber vielleicht könnte man das ja der gleichen Behandlung unterziehen? Wer weiß, was da noch in den Archiven schlummert. Los, Warner, ab in den Keller und ran an die Bänder!
- Redakteur:
- Frank Jaeger