DEFACED - On The Frontline
Mehr über Defaced
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 20.10.2012
- Bitter Pill
- Insane Memories
- Deep Trace
- Departure To Hell
- Destruction Mode
- God Has Bloody Hands
- Pleasure To Kill
- Gore House
- Shotgun Slaughtering
- Day After
Die Schweiz und Death Metal - ja, das passt tatsächlich!
Es ist eben doch nicht alles Käse, was aus der berüchtigten Milchverarbeitungsstätte Emmental kommt. Spätestens mit den ersten Noten des neuen DEFACED-Albums "On The Frontline" präsentiert die Region nämlich auch im härteren Musikbereich Qualitäten, die für eine Truppe aus dem Land der Eidgenossen schon wahrhaftig eigentümlich sind. Denn die Zahl derjenigen Death-Metal-Combos aus der Schweiz, die in letzter Zeit von sich haben reden machen können, kann wohl mit den Fingern einer einzelnen Hand erfasst werden - geschweige denn diejenigen Kapellen, die mit soviel Inbrunst, Energie und Leidenschaft an ihr Werk gehen wie dieser ambitionierte Fünfer!
Auf "On The Frontline" dauert es nur ein paar Sekunden, bis man sich mit der Entschlossenheit dieser Band hat vertraut machen können. Unabhängig davon, ob DEFACED mit derbem Gehacke wie 'Bitter Pill' und 'Shotgun Slaughtering', oder mit dem melodischeren Kontrastprogramm in 'Insane Memories' und 'Destruction Mode' aufwarten: Stets sägen die Gitarren unnachgiebig, der Drive ist erstaunlich, und vom extremen Punch mag man schon gar nicht mehr reden, wenn man von den Songs so geplättet wird, wie es in allen zehn Nummern der Fall ist.
DEFACED erweisen sich aber auch als Meister aller Klassen: Midtempo-Brecher wie 'Gore House' treffen ebenso ins Schwarze, wie die flotten Stücke, von denen die Schweizer vor allem am Anfang von "On The Frontline" so manches platziert haben. Besagter Opener, bzw. das ebenfalls ordentlich vorantreibende 'Deep Trace', setzen hier die nötigen Akzente und machen das Album zu einer erstaunlich variablen Geschichte, an denen Liebhaber von ARCH ENEMY bis DISMEMBER ziemlich schnell Gefallen finden sollten.
Doch bevor nun eine falsche Vermutung aufkeimt: Nein, DEFACED sind keine typischen Erben des klassischen Elchtods, sind sich dessen urtümlicher Qualität zwar bewusst, nutzen diesen Einfluss aber nicht, um ihn die Musik dominieren zu lassen. Stattdessen prügelt man auf der ersten Full-Length mit reichlich Eigenständigkeit und vielen angenehmen Zutaten aus der nordischen Szene - sauber, und daher klare Empfehlung!
Anspieeltipps: Deep Trace, Destruction Mode, Pleasure To Kill
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes