DEFECHATE - Unbounded
Mehr über Defechate
- Genre:
- Brutal Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Great Dane Records
- Release:
- 28.01.2022
- Hyperammonaemic
- Naked Thoughts
- Burning Like The Water
- Unexpected Denier
- Repent To The Dead
- Oxydized Man
- Epicurean Herd
- The Unbound Storm
- Just Falling Leaves
- II Signore Del Disordine
Zu viel Chaos im Bauch.
Ja, auch die Italiener können Death Metal. Von DEFECHATE aus dem sonnigen Süden Europas kommt heuer nach einer EP und zwei Vorgeschmackssingles nun das Hau-drauf-Debüt "Unbounded" und schlägt dabei in eine ähnliche Kerbe wie HUMANGLED, ANTIPATHIC, ZORA und SCHIZO. Wirklich überraschend sind die Verweise jedoch nicht, sind Luka Scurb und Guiseppe Tatangelo doch auch in diesen Bands aktiv oder haben zumindest in ihrer Vergangenheit dort ihre musikalischen Fußabdrücke hinterlassen. Jedenfalls ist nun DEFECHATE-Zeit und die ist alles andere als leise.
Zwar gehört "Unbounded" fraglos in die brutale Todesblei-Schublade, doch mit allerlei Punk- und Thrash-Einflüssen ist das Debüt eine recht lärmige Angelegenheit. Hinzu gesellt sich eine mehr als unausgeglichene Produktion und mit nicht allzu taufrischen Ideen wartet man beim jungfräulichen Durchlauf auf die lichterloh brennenden Highlights. Nach dem zweiten und dritten Versuch, man hat sich also schon auf den knarzenden und sehr basslastigen Sound eingestellt, kristallisieren sich auf dem zehnteiligen Unterfangen zumindest zwei, drei doch recht gute Stücke heraus.
Das beginnende 'Hyperammonaemic' hat eine eindringliche Melodie, ohne dass die Härte hierbei auf der Strecke bleibt, wohingegen das abwechslungsreiche 'Naked Thoughts' und 'Unexpected Denier' inklusive eindringlicher Riffings zumindest die erste Plattenhälfte etwas schmackhafter machen. Jedoch bleiben diese netten Aha-Momente im weiteren Verlauf aus, weil die beiden Italiener, so flink sie auch an ihren Instrumenten hantieren, meist zu viel des Guten wollen. 'Burning Like The Water', 'Oxydized Man' und 'The Unbound Storm' sind hierfür gute Beispiele.
Hier Breaks, dort Blastbeat-Attacken, die nur eine Sekunde später von zähflüssigem Groove abgelöst werden und Progressivität und Brutalität viel zu zwanghaft, verbissen, beinah schon manisch auf die Beine stellen wollen. Natürlich macht das eine Menge Eindruck, doch auch von einer totalen Überforderung kann man förmlich erdrückt werden. So ist "Unbounded" für des progressiven, brutalen Death Metals geübten Ohres ein interessantes Album. Eher simpler gestrickte Lauscher könnten aber an ihre Grenzen stoßen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp