DEFENDER (D) - Dying To Live
Mehr über Defender (D)
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metalapolis Records
- Release:
- 21.03.2025
- Dying To Live
- Survivor
- Time For Freedom
- Living Runaway
- Carry The World
- Neverland
- Granite Heart
- Running Out Of Bad Times
- Restless Power
- Serenade To Life
Heavy Metal ist Gesetz!
Vor einer Dekade hätten es die Jungs von DEFENDER vielleicht noch leichter gehabt, ihr Material direkt mal in größerem Rahmen vorzustellen. Das legendäre "Bang Your Head!"-Festival war direkt vor der Haustüre und klassischer Heavy Metal exakt jener Punkt im Portfolio, der hier besonders gepflegt wurde. Vielleicht auch deswegen hat sich die Truppe aus Balingen im letzten Jahr entschieden, dem Vermächtnis des frühzeitig verstorbenen Horst Franz mit 'Bang Your Head Again' eine besondere Widmung zu schenken.
Ein Jahr später folgt nun die erste vollständige Scheibe der Süddeutschen, und die hat sich erwartungsgemäß gewaschen, da DEFENDER den melodischen Heavy Metal der mittleren 80er hier wieder aufleben lässt und sich hinter Originalen wie HELLOWEEN und GAMMA RAY genauso wenig verstecklen muss wie hinter Formationen neueren Datums, kurzum MAJESTY und WIZARD. Die Schwaben setzen auf flotten, meist melodischen Stoff, haben die Doublebass immer wieder im Fokus, winken aber gelegentlich auch mal mit dem MANOWAR-Zaunpfahl, sicherlich begünstigt durch die gemeinsamen Shows mit ROSS THE BOSS, mit dem man zuletzt die Bühne teilen durfte. Einziges Manko: Die Produktion von "Dying To Live" ist ein wenig dünn geraten und klingt bisweilen wie ein Remaster eines in Vergessenheit geratenen Klassikers. Das kann man nun authentisch und passend finden, doch mit ein bisschen mehr Wumms würden vor allem die vielen Gitarrensoli, aber sicherlich auch der Gesang noch deutlich überzeugender klingen.
An den Songs selbst ändert das freilich nur wenig, und hier kennt DEFENDER definitiv das gesamte Einmaleins des klassischen Edelstahls. Angenehm ist dabei vor allem, dass sich die Band nicht zu sehr an den genannten Größen orientiert, sondern durchaus ihr eigenes Süppchen zu kochen weiß. Da finden sich Elemente aus dem US Metal ebenso wieder wie Versatzstücke aus der britischen Welle, und obendrein sind die Teutonen-Inhalte dennoch maßgebend und runden diese feine Kombination geschmackvoll ab. Dass einige Hooklines im Raum sind, ist derweil nicht mal mehr entscheidend, weil das Handwerk hier so viele tolle Riffs abwirft und so viel Energie im Spiel ist, dass hier livehaftig sicherlich schnell die Fäuste fliegen werden. Insofern ist der Truppe auch nur zu wünschen, dass sie mit ihrem ersten Album ordentlich durchstarten wird und auch abseits der "Bang Your Head!"-Bühne begeistern wird. Mit den zehn neuen Kompositionen von "Dying To Live" sollte dies trotz des soundtechnischen Defizits jedenfalls souverän zu bewerkstelligen sein!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes