DEFIANCE - The Prophecy
Mehr über Defiance
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 16.10.2009
- Prion
- The Prophecy
- Bastard Son
- The War Inside
- Fuel The Fire
- Eschaton
- Sloth
- Desert Sands
- Dissolving Around You
- Asthmaphere
- Eyes Of The Front
Verspätete Rückkehr, Revival verpasst!
DEFIANCE gehören zu der Kategorie Bands, die seinerzeit in der Bay Area zu den Aktivisten gehörten, aber eher im Hintergrund agierten. Mit Alben wie "Beyond Recognition" und "Insomnia" verpflichtete man sich selbst dazu, den größeren Namen den Vorrang zu lassen, größtenteils deswegen, weil der eigene Output weder eigenständig, noch sonderlich geistreich war - aber immerhin solide.
Damit schwenken wir nun zum aktuellen Werk der wiedervereinigten Thrasher um Ex-SKINLAB-Fronter Steev Esquivel, welches eigentlich genau den gleichen faden Beigeschmack hinterlässt wie die bisherigen Veröffentlichungen: Die Riffs sitzen, technisch ist alles okay, doch die Songs sind einfach nur durchschnittlich.
Was "The Prophecy" in erster Linie schwierig macht, ist die akute Nähe zu einer Band wie TESTAMENT. Nicht nur, dass Esquivel wie eine räudigere Variante des schwergewichtigen Chuck Billy klingt; auch im Gitarrenbereich hagelt es prompt die Petersen-Breitseite, ohne dabei jedoch die charakteristischen Leads ähnlich prägend zu platzieren. Darf man also von einem Rip-Off reden? Nun, gewissermaßen muss man Kritikern solche Begriffe gar nicht übel nehmen, denn ganz grob betrachtet, werden hier durchweg Fremdzitate aufgekocht. Zwar nehmen sich DEFIANCE das Recht heraus, das Ganze druckvoll und auch mit der nötigen Aggression in Szene zu setzen, doch in Sachen Songwriting erlebt man selten Aufregendes. Lediglich zu Beginn horcht man gerne auf, wenn abwechslungsreichere Stücke wie 'Bastard Son' und 'The Prophecy' die nötige Distanz herstellen. Je weiter man jedoch in das neue Album eindringt, desto präsenter sind einfach - und diesen Vergleich müsste man aus Fairnessgründen sogar eigentlich in jedem Satz nennen - die TESTAMENT-Anleihen in ihrer reduziert-effizienten Form.
Tja, immerhin: Die elf Tracks sind wirklich wuchtig, und das Ganze klingt auch noch sehr ambitioniert und mit der nötigen Wut im Bauch umgesetzt. Aber es ist eben nicht viel zu reißen, wenn es schon an der Basis hapert. Und wenn man hier vor allem vom Songwriting ausgeht, kann "The Prophecy" als Comeback-Argument nicht so recht überzeugen!
Anspieltipps: The Prophecy, Dissolving Around You
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes