DEFLESHED - Grind Over Matter
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2022
Mehr über Defleshed
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 28.10.2022
- Bent Out Of Shape
- Grind Over Matter
- One Grave To Fit Them All
- Heavy Haul
- Dear Devil
- Staring Blind
- Blood Well Spent
- Unburdened By Genius
- Behind Dead Eyes
- Blastbeast
- Last Nail In The Coffin
Alles andere als "außer Form"!
DEFLESHED ist auch so eine Band, die früher immer komplett an mir vorbeigerauscht ist. Irgendwie ist außer dem coolen Cover von MÖTLEY CRÜE's 'Red Hot' bei mir nie wirklich etwas hängengeblieben. Das neue Werk "Grind Over Matter" zeigt mir allerdings gerade, dass ich vielleicht mal etwas genauer hätte hinhören sollen. Vielleicht hat der Band aber auch einfach die 13-jährige Pause nach ihrer Auflösung 2005 gut getan, so dass sie im Stande war, mit ihrem siebten Werk einen Kracher vorzulegen, der mal kurz alles in den Sack steckt, was von sich behauptet, brachial, wild und brutal zu sein. Die Songs brauchen über die perfekte Länge von 35 Minuten keine unnötigen Sperenzchen wie Intro, Soli oder überbordende Fingerfertigkeit. So macht gleich der Opener 'Bent Out Of Shape' (hat nichts mit der gleichnamigen RAINBOW-Platte zu tun) den Weg frei für einen wilden Ritt, mit einer Brachialität, die dem Hörer das Beinkleid nach unten zieht und alles in der Umgebung kurz und klein schlägt. Dabei reiht sich tatsächlich ein Hit an den nächsten, untermauert von Riffs, die in Sekundenschnelle ganze Bäume spalten und sich ohne Umweg ins Gehirn fräsen. Gottverdammt, wie bekloppt muss man sein, um einen solchen Killer wie das bereits genannte 'Bent Out Of Shape', das programatisch betitelte 'Blastbeast' oder den Überkiller 'Dear Devil' schreiben zu können?
Ich hatte zu Anfang ja bereits angesprochen, dass die alten Alben meiner Meinung nach wild, ungestüm und brachial waren, durch dieses Inferno aber auch eben wie ein Güterzug an mir vorbeigerauscht sind. Natürlich weist auch "Grind Over Matter" diese Eigenschaften auf, trotzdem wirkt das Songmaterial irgendwie schlüssiger, neben all dem Highspeed-Gebretter vergisst man auch nicht den einen oder anderen Tritt aufs Bremspedal und erlaubt dem Hörer auch mal ein kurzes Durchatmen ('Behind Dead Eyes'). Nach dem Ausklang des abschließenden 'Last Nail In The Coffin' habe ich selbiges dringend nötig, werde mich aber gleich mal auf die Suche nach den vorherigen Alben machen, um möglicherweise meine bisherige Meinung widerlegen zu können. In der Zwischenzeit empfehle ich aber dringend jedem, der nach dem Hören von "Reign In Blood" und DARK ANGELs "Darkness Descends" noch eine halbe Stunde Zeit hat, sich dieses fast perfekte Stück tödlichen Thrashs durch die Ohren zu pusten!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Michael Meyer