DEFLESHED - Reclaim The Beat
Mehr über Defleshed
- Genre:
- Death / Thrash Metal
- Label:
- Regain
- Release:
- 04.04.2005
- Stripped To The Bone
- Abstincence For Turbulence
- Chain Reaction
- Bulldozed (Back To Basic)
- Under Destruction
- Grind And Rewind
- Reclaim The Beat
- Red Hot (MÖTLEY CRÜE-Cover)
- May The Flesh Be With You
- Ignorance Is Bliss
- Aggroculture
- Over And Out
Obwohl DEFLESHED nur unwesentlich später das Licht der Welt erblickte als die schwedische Death-Metal-Quadriga von der Ostküste, konnte die Band nie deren Status erreichen, wobei man sich mit den vorangegangenen sechs Alben und seiner heftigen Mischung aus Death und Thrash Metal durchaus einen guten Namen in der Szene erspielen konnte. Dabei sind die Jungs heute näher am Thrash als zu Beginn ihrer Karriere, die Death-Metal-Elemente sind ein wenig mehr in den Hintergrund getreten, auch wenn der Gesang nach wie vor sehr extrem ist. So findet sich auf 'Reclaim The Beat' auch ein derber Mix aus hackenden Drums und schneidenden Riffs in infernalischer Geschwindigkeit, der keine Gefangenen macht, sondern immer voll auf die Zwölf geht.
Das ist vielleicht auch das Manko der Scheibe, da das Geknüppel von Matte Modin und die manchmal ein wenig an Herrn Sifringer erinnernden Riffs von Lars Löfven zwar technisch einwandfrei und durchaus beeindruckend sind, das ganze Material von "Reclaim The Beat" aber doch ein wenig abwechslungsarm geraten ist. Das einzige Lied, das mit seinem rockigen Groove und den melodischen Leads wirklich Kontrastpunkte setzt, ist 'Red Hot', und das ist ein MÖTLEY CRÜE-Cover, das die Schweden hier sauber zerhackt haben. Mit ein bisschen mehr Abwechslung und mehr herausstechenden Songs könnten die Jungs um Basser und Sänger Gustaf Jorde sicher eine größere Gruppe von Hörern ansprechen, doch so müssen sie sich damit begnügen, ihre alten Fans anzusprechen, die auf zu viel Abwechslung genauso gut verzichten können wie auf neumodische Einflüsse.
Diese Zielgruppe wird dann wohl auch mit "Reclaim The Beat" ganz gut leben können, denn wie gesagt, effektiv dahinratternden Death/Thrash Metal der traditionellen Machart bekommt man auf der neuen Scheibe von DEFLESHED gleich im vollen Dutzend, das es allerdings nur auf eine Spielzeit von 36 Minuten bringt. Die Stücke sind also im Schnitt drei Minuten lang, was meiner Meinung nach zu dieser Art von Musik aber ganz gut passt. Schnell auf den Punkt, ohne Schnörkel. So gehen alle Stücke des Albums ordentlich ab und werden es live sicher problemlos schaffen, den Moshpit ordentlich in Bewegung zu versetzen. Dabei merkt man zu jeder Zeit, dass hier DEFLESHED am Werke sind, auch wenn die eine oder andere Referenz an diverse Thrash-Legenden natürlich nicht ausbleibt. Mit aggressiven, tight und sehr schnell gezockten Thrashgranaten, wie dem stark an DESTRUCTION erinnernden 'Stripped To The Bone' oder dem mächtigen 'Under Destruction', sind auch durchaus Songs vertreten, die hängen bleiben. Auch 'Grind And Rewind' kommt sehr intensiv rüber und enthält nicht als einziger Track dezente SODOM-Referenzen. Außerdem fällt mir auf, dass ich - vor allem beim Drumsound, aber auch bei manchen Riffs einiger Stücke (insbesondere bei 'Chain Reaction') - irgendwie an BATHORYs umstrittenes Thrashalbum "Requiem" denken muss. Ob ihr das als positives oder negatives Merkmal seht, bleibt euch überlassen.
Anspieltipps: Stripped To The Bone, Under Destruction, Grind And Rewind, Red Hot
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle