DEFLORATION - Abused With Gods Blessing
Mehr über Defloration
- Genre:
- Brutal Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- War Anthem Records / Soul Food
- Release:
- 15.10.2010
- Angel Of Wrath
- Lost In Addiction
- Braindrill
- Mr. Finster
- Digested By Conspecifics
- The Real Massacre Of Knife
- The Religious Way
- The Fade Of Poor
- Standing At The Abyss
- Negation Of God
<p class="MsoNormal">Ein kräftiger Schlag ins Gesicht</p>
"Abused With Gods Blessing“ heißt nun also das vierte full-length Scheibchen der deutschen Brutal-Deather von DEFLORATION, in der die Haudegen einmal mehr beweisen, wie "brütal" sie in Wahrheit sind. Stand bereits das 2008er-Werk "Necrotic Nightmares" dem US-Death-Metal in nichts nach, setzt die durchaus veröffentlichungsfreudige Truppe aus Thüringen dem Ganzen noch das Todes-Sahnehäubchen drauf: "Abused With Gods Blessing" stellt nicht nur in Punkto Cover-Artwork eine perfekte Symbiose aus Bands wie SUFFOCATION, CANNIBAL CORPSE (selbstverständlich), DEICIDE und einer gewissen Prise MORBID ANGEL dar und kann diesen Bands durchaus das Wasser reichen.
Bereits das eröffnende 'Angel Of Wrath' demonstriert das mit seinem Touch der älteren Schule eindrucksvoll. Ein blitzsauberer Geschwindigkeits-Opener, wo selbst die oben genannten Meister hätten neidisch werden können. 'Lost In Addiction' schlägt in die identische Kerbe wie sein Vorgänger. Was jedoch hier relativ humorvoll zu verstehen ist, ist die Tatsache, dass sich Frontröhre Uwe beim Aufstoßen einer zu großen Menge Kohlensäure sicherlich ähnlich anhört wie auf dieser Platte. Hörbar von alten DEICIDE beeinflusst, brettert 'Braindrill' durch die Boxen, ehe es mit 'Mr. Finster', der seinem Titel alle Ehre macht, recht stampfend und Nacken brechend vorangeht. Die sich nun nahtlos anschließenden drei Songs sind ähnlich brutal und schlagkräftig wie der Platten-Beginn und machen, überwiegend im Up-Tempo angesiedelt, eine mehr als ordentliche Figur. Indes hätte der Beginn von 'Standing At The Abyss' auch von SLAYER hätte stammen können und dennoch drücken DEFLORATION diesem Mid-Tempo-Ungetüm ihre ganz persönliche Note auf. Zu guter letzt wird es mit 'Negation Of God' noch einmal richtig flott und Uwe demonstriert, wie eh und je, wie tief man eigentlich mit seinen Stimmbändern aus Todesblei so kommen kann.
Auch die Instrumentalfraktion besticht durch ein kaltes, pups-trockenes Drumming und gewaltige Gitarrenwände, die alles zermartern, was sich ihnen auf die Schienen legt.
Sicherlich findet man hier weder Experimentelles noch Revolutionäres: Hier spielt man schlicht schnörkelosen Death Metal in Reinkultur. Einen Zacken zu eingängig und unflexibel sicherlich. Auch könnte man sich mehr Tempi-Wechsel und etwas Mut zum Außergewöhnlichen, wie der Groove in 'The Fade Of Poor', vorstellen. Nichtsdestrotrotz stellen DEFLORATION anno 2010 eine Platte auf die Beine, die sich gewaschen hat und der Truppe um Shouter Uwe Rödel einen zusätzlichen Schub aus dem Underground-Sumpf bescheren sollte. Die zweijährige Wartezeit hat sich doch gelohnt und jeder Fanatiker des etwas extremeren Todesbleis sollte sich DEFLORATION nun schleunigst vormerken und sich auf "Abused With Gods Blessing" freuen. Um ein passendes Zitat aus dem Film "Hangover" zu verwenden: In die Fresse. Voll in die Fresse.
Anspieltipps: Angel Of Wrath, Mr. Finster, Negation Of God
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp