DEFLORATION - The Bone Collection
Mehr über Defloration
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Remission/Soulfood
- Release:
- 09.03.2007
- The Last Breath
- Eternal Dying
- The Bone Collection I - The Quest For Bone Idol
- Burn This World
- False Haven
- The War Within
- Raise The Hell
- Frozen
- I Pontifex
- The Bone Collection II - Crushed Bones And Empty Bodies
Als Rausschmeißer könnte man unter ein "The Bone Collection"-Review "kompromissloser US-Style-Death-Metal" kritzeln oder "schnörkelloses Florida-Todesblei für Fans von CANNIBAL CORPSE" oder irgendwas mit "solide". Allerdings sind auch Sachen wie "Langeweile auf technisch ansprechendem Level" vorstellbar. Und als ich den Rundling zum ersten Mal hörte, war nach fünf Nummern Schluss, weil ich die Augen nicht mehr offen halten konnte. Ja, Geballer gibt's. Ja, ein paar schleifende Parts gibt's. Ja, Gegrunze gibt's. Ja, flinke Gitarrenläufe gibt's. Und ja, 'ne gute Produktion gibt's auch. Aber wo sind die Songs, die mitreißen?
Die Scheibe hat einen flach verlaufenden Spannungsbogen und rattert mehr oder weniger in einer Tour vor sich hin. Es ist sicher richtig, dass sich die Jungs dabei generell auf einem höheren Niveau bewegen als einige andere, aber wenn man mal die Death-Metal-Fanbrille abnimmt und noch kurz mit SUFFOCATION oder dem aktuellen OBSCENTIY-Brecher "Where Sinners Bleed" vorspült, lassen Tracks wie 'Frozen', 'Eternal Dying', 'False Haven' oder 'The War Within' eher kalt. Es mangelt an Killerriffs, wirklichem Nackenbrecher-Stoff und Momenten, an die man sich mit Abschluss des letzten Stücks noch erinnern kann. Und wenn (fast) ausschließlich das Schlagzeugspiel Akzente setzt, läuft irgendwas falsch. Das spricht im Fall von DEFLORATION zwar eindeutig für Christian Förster, der teilweise echt coole Ideen hat und diese auch einwandfrei umsetzen kann, aber definitiv gegen die kompositorische Substanz. Abgesehen von dem besten Track der Platte, 'Raise The Hell', der thrashig losmarschiert und Wiedererkennungswert hat, 'The Bone Collection II – Crushed Bones And Empty Bodies' und dem mit einem an ANNIHILATOR erinnernden Solo garnierten 'I Pontifex' ist die Angelegenheit viel zu sehr in Standards verhaftet. Außerdem wirken einige Breaks, welche die Songs auflockern sollen, bemüht.
Wer jede US-Style-Death-Metal-Scheibe besitzen muss, kommt natürlich auch an "The Bone Collection" nicht vorbei. Aber Überraschendes oder Herausragendes sollte nicht erwartet werden. Und außerhalb dieser eingefleischten Fangemeinde wird das Urteil mit ziemlicher Sicherheit geradewegs auf "Langeweile auf technisch ansprechendem Level" zusteuern.
Anspieltipps: Raise The Hell, I Pontifex
- Redakteur:
- Oliver Schneider