DEFY THE LAWS OF TRADITION - GameChanger
Mehr über Defy The Laws Of Tradition
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- GameChanger
- Here's To Hell
- Scapegoat
- WCDTOS (Six Years)
- Live And Let Nerd
- Hang In
- Stripped
- USolution
- ONE: Desire
- TWO: Despair
- THREE: Death
Kein Bedarf an Traditionen
Eigentlich sagt der Bandname schon genug, um die oftmals unkonventionellen Ideen von DEFY THE LAWS OF TRADITION zusammenzufassen. Die bereits 2006 gegründete Band wagt auf ihrer neuen Scheibe einen spürbaren Schritt in einen fast schon luftleeren Raum, der dem Terminus Modern Metal phasenweise tatsächlich einen sehr fortschrittlichen Anstrich verpasst. Und dabei startet der ebenfalls sinnbildlich "GameChanger" betitelte neue Silberling eigentlich fast schon wieder zu berechnend...
Der Einstieg in die neue Scheibe ist nämlich im Großen und Ganzen relativ unspektakulär und fast schon ein blütenreiner Abriss von melodischen Metalcore-Standards. Der Titelsong und auch das darauf folgende 'Here's To Hell' erinnern immer wieder an die kommerziell erfolgreichen Platten von KILLSWITCH ENGAGE, wenngleich bei DEFY THE LAWS OF TRADITION kein vergleichbar brachialer Gitarrensound gepflegt wird. Erst mit wachsender Spielzeit erarbeitet sich die Truppe aus Nürnberg Stück für Stück ihre Eigenständigkeit. Dort arbeiten sie mit alternativen Post-Core-Arrangements, die speziell in 'WCDTOS (Six Years)' und dem sehr verhaltenen, akustischen 'Stripped' problemlos ins Schwarze treffen. Es sind dabei nicht nur die tollen Hooklines, sondern auch das dauerhaft präsente Spannungsmoment, welches hier die Überzeugungskraft vergleichsweise locker aus dem Ärmel schütteln. Aber auch die Variabilität von "GameChanger" sorgt für wachsende Begeisterung. Ein Thrash-Riff in bester EXODUS-Gedächtnismanier beim flotten 'USolution' wirkt kaum deplatziert, die unterschiedlichen Soundscapes im Schlusstrio 'Desire/Despair/Death' wiederum ergeben in Verbindung mit dem sehr dynamischen Gitarrenwerk eine fesselnde Symbiose, der man sich schon im ersten Durchlauf nicht mehr entziehen kann - spätestens hier unterlegt die Band ihren Anspruch nach Individualität und Innovation.
Insofern spielt es dann auch kaum eine Rolle, dass der Einstieg in "GameChanger" noch viel zu konventionelle Züge trägt. Die Platte gleicht einem gewaltigen Entwicklungsprozess und hinterlässt mit dem Verklingen der letzten Noten ein kumulatives Staunen!
Anspieltipps: WCDTOS (Six Years), ONE: Desire, TWO: Despair, THREE: Death
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes