DEGREES OF TRUTH - The Reins Of Life
Mehr über Degrees Of Truth
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Underground Symphony
- Release:
- 17.10.2016
- Pattern
- Finite Infinite
- The Reins of Life
- Evolution
- Civilization
- Subtle Borderline
- The World Beneath My Feet
- Fine Art Of Havoc
- The Grim Lesson
- Deep Six
- Pillar Of Hope
Tolle Epen nach schwierigem Start!
Es ist eigentlich schade, dass sich die Musiker von DEGREES OF TRUTH hinter so vielen zähen, lethargischen Arrangements verstecken und die wahre Schönheit ihrer symphonischen Klänge gar niicht so richtig auskosten. Mit Claudia Nora Pezzotta hat die Band eine erstklassige Sängerin ihren Reihen, die Instrumentalbteilung ist durchaus imstande, wirklich großartige Epen zu kreieren, und wenn es um Abwechslungsreichtum geht, ist die Band eine der wenigen in diesem Sektor, der man keine eklatanten Mangelerscheinungen vorwerfen kann. Und dennoch: "The Reins of Life" hat diverse Längen, die vor allem in der ersten Hälfte zu kurzfristigem Verschleiß führen - und das wäre sicherlich vermeidebar gewesen!
Doch der Reihe nach: Die elf Kompositionen von "The Reins Of Life" sind zumeist überlang und leben von ihrer durchgängigen Epik. Die Sängerin steuert herrliche Arien hinzu, und auch für Freunde der progressiven Musikkunst hat DEGREES OF TRUTH genügend Futter am Start, um den vorläufigen Hunger zu stillen. Doch ab einem gewissen Punkt fehlt es den Italienern an einer zündenden Idee, um die vergleichsweise ausladend gestalteten Tracks genauso packend über die Ziellinie zu bringen wie sie zuvor gestartet sind. Gerade im elfminütigen Titelsong sowie im dezent poppigen 'The World Beneath My Feet' setzt die Kritik mit voller Berechtigung an, da das Spannungsmoment hier am schnellsten abflaut. Dass es unterdessen auch ganz anders laufen kann, demonstriert das abschließende 'Pillars Of Hope', das ebenfalls in den zweistelligen Minutenbereich ragt. Hier werden balladeske Klänge wunderbar mit den leicht eruptiven Symphonic-Elementen gepaart, während Signora Pezzotta die Sterne vom Himmel singt - so soll es sein!
Es ist eine Menge Licht, aber auch einiges an Schatten zu erkunden, doch letztendlich überwiegen die positiven Eindrücke auf "The Reins Of Life". Würde DEGREES OF TRUTH ein bisschen weniger elegisch und stattdessen mit eben jener Vielschichtigkeit arbeiten, die den zweiten Teil des neuen Albums auszeichnet, wäre man schon nahe an der Perfektion. So jedoch bleibt noch ein wenig Spielraum nach oben, der Freunde bombastischer Epen aber nicht davon abhalten sollte, sich einmal intensiver mit "The Reins Of Life" vertraut zu machen.
Anspieltipps: Pillars Of Hope, Deep Six, Fine ARt Of Havoc
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes