DEHA - Ave Maria II
Mehr über Deha
- Genre:
- Funeral Doom Metal
- Label:
- Naturmacht Productions
- Release:
- 05.11.2021
- Teil I: Morituri Te Salutations
- Teil II: Obliviscaris
Geglückte Fortsetzung.
DÉHÀ besteht grundsätzlich aus dem Musikproduzenten und Multiinstrumentalisten Olmo Lipani, der sich in verschiedenen Genres bewegt, doch auch immer wieder zum Doom, Sludge, Post Metal und Black Metal zurückkehrt. Er hat bereits bei etlichen Projekten mitgewirkt, zum Beispiel WOLVENNEST, um wenigstens eines davon zu benennen. Dementsprechend war er schon an unzähligen Veröffentlichungen beteiligt.
"Ave Maria II" ist ein Funeral-Doom-Metal-Album und als Weiterführung des Albums "Ave Maria" seines weiteren Soloprojektes YHDARL zu verstehen. Es enthält zwar tatsächlich lediglich einen einzigen Track in zwei Teilen, insgesamt weist das Album aber dennoch knapp 45 Minuten auf. Hierfür hat der Musiker die Sängerin Madicken De Vries hinzugeholt, deren hervorragende Sopran-Stimme das Werk zum Glänzen bringt. Doch auch Déhàs Stimme erklingt in vorteilhaften Tönen.
Das sehr lange Intro von über fünf Minuten, bei welchem gelegentlich ein Schrei aber auch bereits Madickens Gesang in Erscheinung tritt, entwickelt sich zu einem feinen Klangbild. Die beiden gegensätzlichen Stimmen ergänzen sich auch im Weiteren bestens. Die Sopran-Stimme erhebt sich in die Lüfte und ruht sich keine Sekunde aus. Sie glänzt wie eine Perle in der Dunkelheit, während Déhà sich seinen Emotionen und Gedanken zum Thema hingibt - ausgedrückt durch Gesang, Kreischen, Schreien, Gitarren, Schlagzeug und die weiteren dazu gestalteten Soundkompositionen. Zwischendrin ertönt ein beruhigendes Piano-Interim. Bevor im zweiten Teil ebenfalls wie im Vorherigen Doom Einzug hält, erklingt zu Anfang angenehmes Gitarrenspiel, danach steigert sich der Track bis zu seinem fulminanten Ende.
Beim Zuhören kommt keine Langeweile auf, man wird bis zum Schluss von der Musik gefangen gehalten. Im Nachhinein beschleicht einen gar das Gefühl, es sei weniger als ein Dreiviertelstunde vergangen. "Hut ab!" für ein gelungenes Werk zu einem Thema, welches mich normalerweise gar nicht anspricht, "Ave Maria II" hat mich trotzdem überzeugt. Gerade in der Vorweihnachtszeit passt das Album recht gut.
Erwähnenswert ist zudem das Cover-Artwork des Albums, welches von Alisa Snegova gestaltet wurde, "die ihre Arme, Schultern und ihre Seele ausblutete," um ein Gemälde zu kreieren, welches am besten zu dieser Musik passt. Im Mittelpunkt steht hierbei eine außergewöhnliche, weinende Maria mit modernem Antlitz, die einem kleinen Gerippe die Brust zum Stillen darbietet.
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt