DEHUMANISER - Army Of Blind
Mehr über Dehumaniser
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- recordJet
- Release:
- 13.11.2020
- Helix
- Army Of Blind
- Beyond The Wall Of Sleep
- The Cimmerian
- Morphine God
- Evil Eyes
- Angst
- One Of A Kind
- Hatred And Death
- At The End Of The Human Breath
Hamburger Allerlei
Hamburg kann auch Thrash Metal. Aus der augenscheinlichen Hauptstadt des deutschen Power Metals sorgen die Nordköppe von DEHUMANISER für etwas härtere, harschere Töne. Wie aus dem Nichts erscheint mit "Army Of Blind" das erste musikalische Lebenszeichen der seit 2017 agierenden Vier-Mann-Combo. Und trotz der ersten musikalischen Gehversuche klingt "Army Of Blind" durchaus amtlich, sorgen eine klare Produktion sowie der gewisse Hang zum Abwechslungsreichtum doch für einige Pluspunkt.
Teils spickt das Quartett ein wenig in die EXODUS- und NECRONOMICON-Richtung, was bei 'Angst' sehr deutlich wird, teils sorgen das Titelstück aber auch 'Evil Eyes' für ein kaltschnäuziges MOTÖRHEAD-Flair. Und agiert DEHUMANISER wie in 'Beyond' und 'Morphine God' im getragenen Mid-Tempo, kommen sogar dezente ACCEPT-Züge zum Vorschein. Am überzeugendsten sind jedoch das straighte 'The Cimmerian' mit tollem Klampfensolo, das recht fiese 'Hatred And Death', sowie der mit schleppenden Strophen, aber dafür ab und an flinkerem ANNIHILATOR-Gitarrenspiel ausgestattete 'At The End Of Human Breath'-Abschluss.
Doch trotz guter Ansätze, leidet das Debüt dennoch an gewissen Kinderkrankheiten. Da fehlt nicht nur der eine oder andere Volldampf-Track, der konsequente Tritt auf das allseits beliebte Gaspedal, sondern der stilistisch rote Faden ist schlichtweg nicht klar zu erkennen. Das belegen bereits die Vocals, die sich dem jeweiligen Tempo konsequent anpassen. Das sorgt für eine recht erzwungene Abwechslung und macht dadurch noch einen recht halbgaren Eindruck.
Nimmt DEHUMANISER aber etwas deutlicher Stellung und löst die manchmal angezogene Handbremse, so könnte man jedoch künftig durchaus mit den Hamburgern rechnen. Allzu weit ist der Weg dorthin jedenfalls nicht, denn das technische Know-How und die Spielfreude kann man in jeder Minute des Blindenaufstands erkennen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp