DEICIDE - In The Minds Of Evil
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2013
Mehr über Deicide
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media (Universal)
- Release:
- 22.11.2013
- In The Minds Of Evil
- Thou Begone
- Godkill
- Beyond Salvation
- Misery Of One
- Between The Flesh And The Void
- Even The Gods Can Bleed
- Trample The Cross
- Fallen To Silence
- Kill The Light Of Christ
- End The Wrath Of God
Eines der stärksten Death-Metal-Alben des Jahres.
Nach den eigenen Prophezeihungen aus jungen Jahren hat sich Glen Benton inzwischen um dreizehn Jahre selbst überlebt. Zum Glück, würde ich sagen, denn irgendwie wäre es ja schon schaden, wenn DEICIDE ein ähnliches Ende gefunden hätte, wie die Deibelskollegen DISSECTION. So kommen wir nach einem guten Vierteljahrhundert des Bestehens der Band in den Genuss der elften Langrille "In The Minds Of Evil", und ja, dieses Werk hat sich gewaschen und schreibt sich von und zu Satansbraten.
Satanischer Death Metal der alten Schule ist selbstredend Trumpf, und was soll ich sagen, Herr Benton und seine Mannen walzen auf dieser 37minütigen Schlachtplatte so ziemlich alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt. Die Riffs der Herren Quirion und Owen sind monumental, bissig, zupackend und wuchtig, dabei aber messerscharf auf den Punkt gebracht, ebenso wie sich das Schlagwerk des Gründungsmitglieds Steve Asheim richtig mächtig präsentiert. Ganz gleich, ob der Mann einen erbarmungslos ratternden Panzerketten-Groove auf die Bretter zaubert, ob er blastet, oder ob er mitreißende Fills und spannende Cymbal-Parts vom Stapel lässt, hier haben wir es mit einem Album zu tun, das Nacken bricht und das dir - um es mit Dotterbart zu sagen - jeden Wirbel einzeln ins Gehirn drückt.
Trotz der brachialen Härte und kompromisslosen Heavyness ist "In The Minds Of Evil" aber alles andere als eine stumpfe, konturlose Brutal-Death-Orgie geworden. Es besitzt sehr viel düstre Atmosphäre, Glen Bentons Gesang ist markant, gut artikuliert und sehr charismatisch, so dass sich in einigen Refrains gar echte Grunt-Hooks offenbaren. Eine weitere bestechende Stärke des Albums ist zudem das Gitarrenspiel. Denn wo viele Genrekollegen zwar technisch brillant sind, dabei aber doch uneingängig und chaotisch wirken, da schütteln sich Quirion und Owen Leads und Soli aus dem Ärmel, die sich in die Hirnrinde fräsen und für weitere Widerhaken und für hohen Wiedererkennungswert sorgen.
So werden das eröffnende Titelstück und Stücke wie 'Beyond Salvation' oder das atmosphärische 'Between The Flesh And The Void' zu echten Death-Metal-Hymnen, und genau damit sorgt die Band aus Florida dafür, dass sie sich unter den US-amerikanischen Death-Metal-Größen in meiner Gunst ganz nach vorne arbeiten kann. Denn so gut bringen nur ganz wenige US-Deather ihren Stil sowohl eingängig und songdienlich, als auch gleichermaßen brutal und technisch anspruchsvoll an den Mann. Damit ist "In The Minds Of Evil" für mich eine der stärksten Death-Metal-Scheiben des Jahres.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle