DEICIDE - In Torment In Hell
Mehr über Deicide
- Genre:
- Death Metal
- In Torment In Hell
- Christ Don\'t Care
- Vengeance Will Be Mine
- Imminent Doom
- Child Of God
- Let It Be Done
- Worry In The House Of Thieves
- Lurking Among Us
DEICIDE. Ein Name, eine Legende? Nun, in den Anfangstagen des Florida-Death Metals war die Combo um Glen „Weichkeks" Benton sicherlich eine Institution. Stumpf, roh, brutal und ohne Schnörkel voll in die Fresse - genau das bieten DEICIDE auch auf ihrem mittlerweile sechsten Studioalbum, „In Torment In Hell" betitelt. Auch weiterhin darf sich der geneigte Hörer an äusserst schwachsinnigen Texten voller Christenhass ergötzen, zu denen die vier Satansjünger den passenden Soundtrack abliefern. Stichwort „Satan": Lieber Glen, falls es dir noch niemand gesagt hat: Satanismus bedeutet nicht, dass man so viele umgedrehte Kreuze und anderes „okkultes" Beiwerk wie möglich aufs Cover schmiert, über Jesus ablästert und Christen verflucht. Die wahre Bedeutung der Referenzwerke von Crowley geht weit über die religiöse Grenze hinaus, was sich natürlich mit einer so geringen Auffassungsgabe wie der deinigen nicht nachvollziehen lässt.
Auf jeden Fall nervt die ganze stumpfsinnige und nebenbei noch ziemlich lächerliche Attitüde von DEICIDE gewaltig, und heutzutage reicht sie weder für Publicity noch für ordentliche Verkaufszahlen aus. Musikalisch lassen die Herren Benton (v./b.), Hoffmann / Hoffmann (g./g.) und Asheim (d.) nichts anbrennen, wobei mir aber technisch gesehen mindestens eine handvoll extremer Metal-Bands einfällt, die noch kompromissloser als DEICIDE zu Werke gehen und dabei auch noch ansehnlicheres Leisten. MORBID ANGEL, CANNIBAL CORPSE, KRISIUN, REBAELLIUN und CRYPTOPSY seien an dieser Stelle genannt. Im Gegensatz zu DEICIDE haben sich diese Combos in ihrer Bandgeschichte auch ständig weiterentwickelt und dabei stets neue Referenzen geschaffen.
„In Torment In Hell" hat nichts mit Kult zu tun, nichts mit Retro-Power, und das Argument, dass DEICIDE erfrischend sind, weil sie in einer Zeit der Neubesinnung alten Traditionen fröhnen, lasse ich auch nicht gelten. Sie sind schlicht und einfach nur langweilig und völlig deplaziert. Auch wenn man mit dem Dreierpack „Let It Be Done", „Worry In The House Of Thieves" und „Lurking Among Us" im Vergleich zum üblichen DEICIDE-Material recht langsam tötet, kommt doch nicht so etwas wie grossartige Abwechslung oder gar Spannung auf. Von Groove ganz zu schweigen.
DEICIDE wurden nicht nur von Unmengen anderer Bands überholt, sie wurden mittlerweile sogar schon einige Male überrundet. Zeit für 'nen kreativen Boxenstopp...
Anspieltipps: Imminent Doom, Worry In The House Of Thieves, Lurking Among Us
- Redakteur:
- Rouven Dorn